Re-DEFINE
Refugee Emergency: DEFining and Implementing Novel Evidence-based psychosocial interventions
Studienleitung: Univ.-Prof. Dr. Johannes Wancata
Die RE-DEFINE-Studie (Refugee Emergency: DEFining and Implementing Novel Evidence-based psychosocial interventions), gefördert von der Europäischen Union, hat die Prävention psychischer Erkrankungen bei Flüchtlingen und Asylsuchenden zum Ziel. Flüchtlinge und Asylsuchende haben besondere Vorbelastungen, welche das Risiko für die Entwicklung psychischer Krankheiten begünstigen. Dazu gehören nicht nur die traumatisierenden Erlebnisse im Herkunftsland (z.B. Krieg, Folter, Misshandlung und Tod nahestehender Menschen), sondern auch die manchmal nicht weniger belastenden Erfahrungen während der Flucht (z.B. Lebensgefahr, Gewalt und Diskriminierung). Flüchtlinge und Asylsuchende leiden daher gehäuft unter posttraumatischen Störungen, Depressionen und Angsterkrankungen. Ziel des RE-DEFINE-Projekts ist es daher, die Wirksamkeit einer neuartigen Intervention zu untersuchen, die das Entstehen psychischer Krankheiten bei Flüchtlingen und Asylsuchenden verringern soll. SELF-HELP PLUS (SH+) ist eine diagnose-unspezifische psychosoziale Intervention, die dazu beitragen soll, mit Stress besser umzugehen, und auf diese Weise psychische Erkrankungen vermeiden soll. SH+ wurde von der Weltgesundheitsorganisation WHO speziell für diese Menschen entwickelt und wird in Gruppen von jeweils 10 bis 30 Teilnehmer:innen angeboten. Sowohl die Wirksamkeit als auch die Kosteneffektivität wird in zwei großen, multizentrischen randomisiert-kontrollierten Studien getestet. Neben führenden Wissenschafter:innen ausländischer Universitäten in Italien, Großbritannien, Finnland, Deutschland, Niederlanden und der Türkei arbeiten außerdem die Weltgesundheitsorganisation WHO und das Dänische Rote Kreuz mit, deren Expertise von Psychiatrie, Psychologie, Gesundheitsökonomie, Public Health bis zu Pflegewissenschaften reicht. Die Studie wird vom Forschungsprogramm „Horizon 2020 Research and Innovation Programme“ der Europäischen Union gefördert. Angesichts der großen Zahl von Flüchtlingen in Europa und im Nahen Osten ist RE-DEFINE von besonderer Bedeutung, da es mittelfristig zu einer Entlastung der Gesundheitssysteme beitragen könnte.
Weitere Information zu dieser Studie finden Sie unter: http://re-defineproject.eu/
Assoziierte Publikationen:
https://www.frontiersin.org/journals/psychology/articles/10.3389/fpsyg.2023.1295031/full
https://www.tandfonline.com/doi/10.1080/20008066.2024.2355828?url_ver=Z39.88-2003&rfr_id=ori:rid:crossref.org&rfr_dat=cr_pub%20%200pubmed
https://mentalhealth.bmj.com/content/26/1/e300672
https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/00207640221132430?url_ver=Z39.88-2003&rfr_id=ori:rid:crossref.org&rfr_dat=cr_pub%20%200pubmed
https://www.cambridge.org/core/journals/epidemiology-and-psychiatric-sciences/article/longterm-effectiveness-of-selfhelp-plus-in-refugees-and-asylum-seekers-resettled-in-western-europe-12month-outcomes-of-a-randomised-controlled-trial/CF75434D71FC6CAC2B05D12085A1C0D3
https://jamanetwork.com/journals/jamanetworkopen/fullarticle/2792120
https://www.cambridge.org/core/journals/epidemiology-and-psychiatric-sciences/article/preventing-the-mental-health-consequences-of-war-in-refugee-populations/ECE017AE6C8B8B9C9D2DCB39667270AC
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/wps.20939
https://www.tandfonline.com/doi/10.1080/20008198.2021.1930690?url_ver=Z39.88-2003&rfr_id=ori:rid:crossref.org&rfr_dat=cr_pub%20%200pubmed
https://karger.com/pps/article/90/6/403/821140/Effectiveness-of-Self-Help-Plus-in-Preventing
https://www.cambridge.org/core/journals/epidemiology-and-psychiatric-sciences/article/efficacy-and-acceptability-of-psychosocial-interventions-in-asylum-seekers-and-refugees-systematic-review-and-metaanalysis/E74C3894D0E811EAC29B14BE5538D19E
https://bmjopen.bmj.com/content/9/5/e030259.long