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Studien und Projekte

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Studien und Projekte

Wir möchten Ihnen eine Auswahl aktueller wissenschaftlicher Studien und Projekte an der Klinischen Abteilung für Sozialpsychiatrie präsentieren.

Die Abteilung setzt seit vielen Jahren wichtige Impulse im Bereich sozialpsychiatrischer Forschung. Unsere aktuellen Studien beinhalten Untersuchungen von Determinanten, Risikofaktoren und Ressourcen, die Krankheit und/oder Gesundheit bedingen, sowie Behandlungs- und Trainingsansätze für spezifische Personengruppen und deren Angehörige. Letztlich zielen unsere Forschungsvorhaben auf eine bessere Versorgung und Behandlung von Personen mit psychiatrischen Erkrankungen ab.

Die verschiedenen Forschungsgruppen sind an nationalen und internationalen Kooperationsprojekten beteiligt. Alle Studien erfolgen unter Einhaltung der internationalen und nationalen wissenschaftlichen und ethischen Standards.


Aktuelle Studien und Projekte

EUropean Study on VIOlence Risk and MEntal Disorders

Studienleitung: Univ.-Prof. Dr. Johannes Wancata

Die EU-VIORMED-Studie (EUropean Study on VIOlence Risk and MEntal Disorders) ist ein neues Forschungsvorhaben der Europäischen Union mit dem Ziel, die Qualität der forensisch-psychiatrischen Versorgung in Europa zu verbessern. Die forensische Psychiatrie befasst sich mit der Behandlung psychiatrisch erkrankter Menschen, die im Rahmen ihrer Erkrankung ein kriminelles Delikt begangen haben. Ziel dieser Studie ist die Klärung der Frage, inwiefern ein Zusammenhang zwischen dem Vorliegen einer psychiatrischen Erkrankung und dem Auftreten von Gewalt besteht. Die forensische Psychiatrie befindet sich damit im Spannungsfeld zwischen ethischen, rechtlichen und medizinischen Denkweisen. Übergeordnete Devise ist dabei jedoch zu allen Zeiten, die Rechte der Patient:innen nicht zu verletzen und gleichzeitig eine adäquate medizinische Versorgung zu gewährleisten. Trotz dieser Ansprüche ist auch ein ausreichender Schutz der Öffentlichkeit vor eventuellen Gefahren sicherzustellen. Forensisch-psychiatrische Einrichtungen gibt es in allen EU-Staaten. Zwischen den einzelnen EU-Staaten unterscheiden sich die jeweiligen forensischen Einrichtungen jedoch sehr stark. Dies reicht von Unterschieden in Aufbau und Organisation bis hin zu verschiedenartigen Leitprinzipien. In manchen Ländern wird daran gearbeitet, die forensisch-psychiatrische Versorgung weiter auszubauen, während in anderen Ländern ein gegenläufiger Trend zu beobachten ist. Das Konsortium der EU-VIROMED-Studie besteht aus Expert:innen aus 8 Partnerinstitutionen aus 6 EU-Staaten. Darunter Fachärzt:innen für Psychiatrie, Statistiker:innen, Psycholog:innen und Ethiker:innen. Unsere Abteilung ist dabei federführend im Work Package „Evaluierung der Effizienz von Behandlungen“. Ziel ist es, solide Daten für Entscheidungsträger (Kliniker:innen, Manager:innen, Jurist:innen, Regierungen) bereitzustellen, um die nötigen Präventiv- und Begleitmaßnahmen in der Versorgungsplanung zu entwickeln.

Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.eu-viormed.eu/

Refugee Emergency: DEFining and Implementing Novel Evidence-based psychosocial interventions

Studienleitung: Univ.-Prof. Dr. Johannes Wancata

Die RE-DEFINE-Studie (Refugee Emergency: DEFining and Implementing Novel Evidence-based psychosocial interventions), gefördert von der Europäischen Union, hat die Prävention psychischer Erkrankungen bei Flüchtlingen und Asylsuchenden zum Ziel. Flüchtlinge und Asylsuchende haben besondere Vorbelastungen, welche das Risiko für die Entwicklung psychischer Krankheiten begünstigen. Dazu gehören nicht nur die traumatisierenden Erlebnisse im Herkunftsland (z.B. Krieg, Folter, Misshandlung und Tod nahestehender Menschen), sondern auch die manchmal nicht weniger belastenden Erfahrungen während der Flucht (z.B. Lebensgefahr, Gewalt und Diskriminierung). Flüchtlinge und Asylsuchende leiden daher gehäuft unter posttraumatischen Störungen, Depressionen und Angsterkrankungen. Ziel des RE-DEFINE-Projekts ist es daher, die Wirksamkeit einer neuartigen Intervention zu untersuchen, die das Entstehen psychischer Krankheiten bei Flüchtlingen und Asylsuchenden verringern soll. SELF-HELP PLUS (SH+) ist eine diagnose-unspezifische psychosoziale Intervention, die dazu beitragen soll, mit Stress besser umzugehen, und auf diese Weise psychische Erkrankungen vermeiden soll. SH+ wurde von der Weltgesundheitsorganisation WHO speziell für diese Menschen entwickelt und wird in Gruppen von jeweils 10 bis 30 Teilnehmer:innen angeboten. Sowohl die Wirksamkeit als auch die Kosteneffektivität wird in zwei großen, multizentrischen randomisiert-kontrollierten Studien getestet.  Neben führenden Wissenschafter:innen ausländischer Universitäten in Italien, Großbritannien, Finnland, Deutschland, Niederlanden und der Türkei arbeiten außerdem die Weltgesundheitsorganisation WHO und das Dänische Rote Kreuz mit, deren Expertise von Psychiatrie, Psychologie, Gesundheitsökonomie, Public Health bis zu Pflegewissenschaften reicht. Die Studie wird vom Forschungsprogramm „Horizon 2020 Research and Innovation Programme“ der Europäischen Union gefördert. Angesichts der großen Zahl von Flüchtlingen in Europa und im Nahen Osten ist RE-DEFINE von besonderer Bedeutung, da es mittelfristig zu einer Entlastung der Gesundheitssysteme beitragen könnte.

Weitere Information zu dieser Studie finden Sie unter: http://re-defineproject.eu/

FEPEX - Sportliche Maßnahmen bei erster psychotischer Episode

Studienleitung: Dr. Fabian Friedrich

Da Personen mit einer psychotischen Erstmanifestation in der Regel ein niedrigeres Fitnessniveau aufweisen, zielt diese Studie darauf ab, den wöchentlichen Bewegungsumfang über einen längeren Zeitraum zu erhöhen. Untersucht wird, ob eine individuelle Bewegungsförderung von Personen mit psychotischer Erstmanifestation zu einer größeren positiven Veränderung der durchschnittlichen wöchentlichen körperlichen Aktivität führt. Untersucht wird diese Intervention im Vergleich zu einer gewöhnlichen Behandlung (treatment as usual, TAU).  Ziel dieser Studie ist es also zu untersuchen, ob eine individualisierte Unterstützung bei körperlicher Aktivität eine längere Adhärenz ebendieser fördert. Die Studie umfasst Interventionen und Maßnahmen zur Verbesserung der Motivation und Adhärenz, gefolgt von Phasen, in denen die Teilnehmer:innen zu Autonomie und sozialer Integration im Rahmen ihrer eigenen Bewegungsroutine geführt werden sollen.

Projektteam: Dr.in Melanie Trimmel, Assoc.Prof.PD Dr.in Nilufar Mossaheb, MSc.

Förderung: Medizinisch-wissenschaftlicher Fonds des Bürgermeisters des Stadt Wien

Präferenzen, Motivation und Barrieren für Bewegung bei Menschen mit psychischen Erkrankungen

Studienleitung: Dr.in Melanie Trimmel

Erhebung von Präferenzen, Motivationsfaktoren und Barrieren für Bewegung in verschiedenen klinischen Untergruppen von Personen mit psychiatrischen Erkrankungen mit dem Ziel, ein besseres Verständnis zur Berücksichtigung krankheitsspezifischer Faktoren für zukünftige Bewegungs- und Lebensstilinterventionsstudien bereitzustellen.

Projektteam: Assoc.Prof. PD Dr.in Nilufar Mossaheb, MSc.

VOICE+ How to tell

Studienleitung: DDr.in Barbara Hinterbuchinger

Projektziele und Inhalte:
- Verbesserung der UHR (ultra-high risk for psychosis) - Awareness: Produktion von Videos zur Darstellung der UHR-Symptomatik für die VOICE Homepage und Social Media Accounts; z.Bsp. Derealisations- und Depersonalisationserleben aus Sicht der Betroffenen,

Homepage: https://dasvoiceprojekt.at,
Instagram: https://www.instagram.com/theofficialvoiceproject/

Live – Aktion im öffentlichen Raum: kreative Umsetzung in Form eines Graffitis um das Konzept des "erhöhten Psychoserisiko" einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln
- Verbesserung der Behandlung im UHR-Bereich: Gestaltung und Produktion eines UHR - Psychoedukationsmanuals und eines Hand-outs mit dem Ziel einer Verbesserung der Psychoedukation im UHR-Bereich
- Anstoß zur partizipativen Forschung im wissenschaftlichen und klinischen Bereich:
Präsentation des Projektes und der Ergebnisse im Rahmen von wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftlichen Kongresse

Projektteam: Assoc.Prof. PD Dr.in Nilufar Mossaheb, MSc., VOICE-Co-Forscher:innen

Förderung: Ludwig Boltzmann Gesellschaft PPIE EXPLORATION CALL 2022

VOICE - Menschen mit erhöhtem Psychoserisiko eine Stimme geben

Studienleitung: DDr.in Barbara Hinterbuchinger

Das Konzept des „erhöhten Psychoserisikos“ zielt darauf ab, bei Hilfesuchenden ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Psychose frühzeitig zu erkennen, Symptome und Beeinträchtigungen zu behandeln und eine spätere Psychose zu verhindern. Im Rahmen des Projektes VOICE an der Medizinischen Universität Wien, unter der Leitung von Barbara Hinterbuchinger, werden durch Zusammenarbeit von Co-Forscher:innen mit erhöhtem Psychoserisiko und klinischen Expert:innen neue Perspektiven im klinischen und wissenschaftlichen Bereich geschaffen. Durch aktive Forschungseinbindung von Beginn an auf allen Ebenen sollen im Besonderen Menschen mit gelebter Erfahrung gestärkt werden, innerhalb der Forschung ihre Stimme einzubringen. Bereits der Projektantrag wurde zusammen mit einer Co-Forscher:in mit erhöhtem Psychoserisiko verfasst.

In einem ausgeglichenen Forschungsteam aus Co-Forscher:innen und klinischen Expert:innen wird die weitere Projektplanung durchgeführt, in Co-Creation Workshops über Definitionen und Diagnose- und Behandlungsverfahren reflektiert und hinterfragt, wie der derzeitige Stand der Medizin den Bedürfnissen von Patient:innen gerecht wird. Durch die erworbenen Erkenntnisse entsteht ein direkter Nutzen hinsichtlich der klinischen Betreuung von Patient:innen mit erhöhtem Psychoserisiko. Durch Publikation der Ergebnisse und Bekanntmachung des partizipativen Projektes VOICE über unterschiedliche Medien soll das Bewusstsein in der Öffentlichkeit für partizipative Forschung sowie das klinische Zustandsbild geschärft und der Dialog zwischen Gesellschaft, Wissenschaft und dem klinischen Bereich verbessert werden.

Die Förderung der Studie erfolgt durch das „Open Innovation in Science Center“ der Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG OIS Center).

Projektteam: Assoc.Prof. PD Dr.in Nilufar Mossaheb, MSc., Dr. Fabian Friedrich, Dr.in Melanie Trimmel, Dr. Josef Baumgartner, Dr.in Zsuzsa Litvan, VOICE-Co-Forscher:innen

Homepage: https://dasvoiceprojekt.at,
Instagram: https://www.instagram.com/theofficialvoiceproject/

Metakognitives Training bei Individuen mit erhöhtem Psychoserisiko

Studienleitung: Assoc.Prof.in Priv-Doz. in Dr. in Nilufar Mossaheb, M.Sc.

Bei Personen mit abgeschwächt psychotischen Symptomen mit deutlich erhöhtem Psychoserisiko (UHR, ultra high risk) konnten verschiedene metakognitive Verzerrungen gezeigt werden, die jenen bei Patient:innen mit Schizophrenie ähneln. Diese inkludieren dysfunktionale metakognitive Annahmen und Überzeugungen, voreiliges Schlussfolgern, überhöhte Überzeugung hinsichtlich abgeschwächter psychotischer Symptome, vergesellschaftet mit beeinträchtigtem Arbeitsgedächtnis, Verzerrungen im Bereich des Meta-Gedächtnis und Intoleranz von Unsicherheit. Aktuelle Forschungsschwerpunkte zeigen positive Effekte von Metakognitivem Training (MKT) auf positiv-psychotische Symptome, Informationsgewinn und Wahnideen bei Patient:innen mit Schizophrenie in dem ein Bewusstsein für kognitive Verzerrungen/Bias geschaffen wird. Das Ziel dieser Pilotstudie ist es zu untersuchen, ob metakognitives Training über den Weg von Veränderungen metakognitiver Bias und Überzeugungen einen positiven Effekt auf die Psychopathologie von Individuen mit abgeschwächt psychotischen Symptomen hat. Die Studie ist randomisiert, prospektiv und wird in Kooperation mit der Univ. Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie durchgeführt. Teilnehmende werden entweder einer Standardbehandlung zugeführt oder erhalten zusätzlich über 8-12 Wochen ein MKT-Gruppentraining.

ClinicalTrials.gov Identifier: NCT05827900

Projektteam: DDr.in Barbara Hinterbuchinger, Dr. Fabian Friedrich, Dr.in Melanie Trimmel, Dr.in Antonia Renner, Dr. Joachim Rockenschaub, Mag.a Sabrina Strafner, Dr. Christian Scharinger, Dr.in Sonja Werneck-Rohrer

Prävalenz psychoseartiger Erfahrungen in verschiedenen Subgruppen

Studienleitung: Assoc.Prof.in Priv-Doz. in Dr. in Nilufar Mossaheb, M.Sc

Vor dem Hintergrund des Konzeptes eines Psychosekontinuums ist das Auftreten psychoseartiger Erfahrunge (psychotic-like experiences, PLE) und psychotischer Symptome nicht nur bei Personen mit Schizophrenie-Spektrum Erkrankungen, sondern auch bei Individuen der nicht-hilfesuchenden Allgemeinbevölkerung zu erheben, als auch bei Personen mit affektiven- oder Angststörungen. Wohl jedoch wird das Auftreten von PLE als ein Prädiktor für eine spätere Inanspruchnahme von psychiatrischen Gesundheitseinrichtungen beschrieben. Eine höhere Prävalenz von PLE bei jungen Menschen mit hohem Interesse an Esoterik wurde bereits von unserer Arbeitsgruppe beschrieben. Die Studie soll die Prävalenz von PLE in Individuen mit unterschiedlichen übernatürlichen Glaubensrichtungen im Vergleich zu Individuen mit kritischem Blick auf übernatürliche Glaubenssätze erhoben werden.

Projektteam: DDr.in Barbara Hinterbuchinger, Dr. Fabian Friedrich, Dr.in Melanie Trimmel, Dr.in Marlene Koch, Dr. Josef Baumgartner, Dr. Zsuzsa Litvan, Elias Laurin Meyer, PhD

Distress versus Resilienz bei psychoseartigen Erfahrungen in der Allgemeinbevölkerung

Studienleitung: Assoc. Prof. PD Dr. Nilufar Mossaheb, M.Sc

Der Fokus dieses Review-Projektes ist es potentielle Stress- und Resilienzfaktoren auszuarbeiten, die mit und im Rahmen von psychose-artigen Erfahrungen in der Allgemeinbevökerung relevant sind. Ziel ist es daraus ein besseres Verständnis für mögliche beeinflussbare Faktoren zu erlangen, die präventiv gefördert werden könnten.

Projektteam: Dr. Joachim Rockenschaub, Dr.in Antonia Renner

Der Einfluss der COVID- 19 Pandemie auf den Inhalt von Ängsten von Patient*innen mit verschiedenen psychiatrischen Erkrankungen - Eine explorative Pilotstudie

Studienleitung: Assoc.Prof.in Priv-Doz. in Dr. in Nilufar Mossaheb, M.Sc

Die globale COVID-19 Pandemie hat signifikante Auswirkungen auf verschiedene Determinanten psychischer Gesundheit, die kurz, mittel- und langfristige Konsequenzen haben und haben werden. Menschen mit schweren psychiatrischen Erkrankungen sind im Rahmen der Pandemie vermehrtem psychosozialen Stress ausgesetzt. Wenngleich psychische Auswirkungen von Pan- und Epidemien und anderer tragischer Massenereignisse nicht nur unmittelbar auf Menschen mit vorbestehenden psychischen Erkrankungen relevante Auswirkungen haben, sondern meistens viel länger nachwirken als das Ereignis an sich, sind die Maßnahmen zur Erforschung, Erfassung, Unterstützung und Behandlung Ersterer meist unzureichend.

Studienziel: Erfassung von COVID-19 assoziierten wahnhaften und nicht wahnhaften Ängsten (Angst- und Wahninhalten) in einem Kollektiv von Patient*innen mit verschiedenen psychiatrischen Erkrankungen, die mit ebenjenen Symptomen einhergehen, konkret: Personen mit psychotischen Erkrankungen, mit bipolar affektiven Störungen, mit unipolar affektiven Störungen, sowie mit Angst- und Zwangserkrankungen.

Laienfreundlicher Text: Ziel dieser Untersuchung ist die Erfassung der Auswirkung der COVID-19 Pandemie auf Inhalte von nicht-wahnhaften und wahnhaften Ängsten bei Patient*innen mit verschiedenen psychiatrischen Erkrankungen.

Projektteam: Dr. Fabian Friedrich, DDr.in Barbara Hinterbuchinger

Förderung: Medizinisch-wissenschaftlicher Fonds des Bürgermeisters des Stadt Wien

 

Einfluss von SARS-CoV-2 und der Maßnahmen der Österreichischen Bundesregierung auf die psychische Gesundheit

Studienleitung: Apl.Prof. Priv Doz. Dr. Alexander Kautzky

Die anhaltende Ausbreitung von SARS-CoV-2 führte zu von der Bundesregierung verhängten Maßnahmen welche als beispiellos in der Geschichte der Republik Österreich angesehen werden müssen. Dementsprechend ist von gravierenden Folgen insbesondere der Kombination von gesundheitlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen insbesondere auf vulnerable Gruppen auszugehen. Dieser Einfluss wird in verschiedenen Patient*innenkollektiven der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie untersucht. Der Fokus liegt dabei auf Stress, depressiven Symptomen, Suizidgedanken, psychotischen Symptomen, Alkohol- und Substanzgebrauch, Aufmerksamkeitsstörungen sowie Hyperaktivität. Weiters soll die Auswirkung auf soziale Unterstützung, Zugang zur und Kontinuität der psychiatrischen und psychotherapeutischen Betreuung, sowie den sozioökonomischen Status, und das Zusammenspiel dieser Faktoren mit dem psychischen Wohlbefinden, erfasst werden. Die Erkenntnisse des Projektes können dabei sowohl der besseren psychiatrischen Versorgung innerhalb der fortdauernden Pandemie dienen, als auch zu präventiven Maßnahmen für künftige Krisensituationen beitragen.

Internalisiertes Stigma und Stigmaresistenz in 3 unterschiedlichen diagnostischen Gruppen: Schizophrenie, Alkoholabhängigkeitssyndrom, Borderline Persönlichkeitsstörung

Studienleitung: Dr.in med.univ. Andrea Gmeiner, Ao.Univ.-Prof.in Dr.in med.univ. Michaela Amering

Das Projekt beschäftigt sich mit diversen Aspekten, welche für das tägliche Leben von Patient:innen mit den o.g. psychiatrischen Erkrankungen wesentlich sein können und dieses auch erheblich beeinträchtigen können. So sollen Daten rund um das Thema Stigmatisierung erhoben und ausgewertet werden, um Wissen über Belastungen, Einschränkungen sowie Bewältigungsstrategien ebendieser zu erlangen.

Förderung: Teilförderung durch Medizinisch-wissenschaftlicher Fonds des Bürgermeisters der Stadt Wien

Seasonal patterns in emotionally unstable personality disorder (F60.3) and disorders of adult personality and behavior (F60.0 – F60.9)

Studienleitung: DDr. D. König-Castillo

Für einige psychiatrische Erkrankungen gibt es bereits Untersuchungen, die saisonale Trends der Aggravierung des psychopathologischen Zustands mit anschließender Krankenhauseinweisung zeigen. Ziel dieser retrospektiven Studie ist es, anhand eines großen österreichweiten Datensatzes saisonale Muster bezüglich des Krankheitsverlaufs und daraus resultierende Häufungen von Krankenhausaufenthalten bei Patient:innen mit der Diagnose einer Störung der Persönlichkeit und des Verhaltens (F60.0 – F60.9) zu untersuchen. Der Fokus liegt dabei auf Patient:innen mit der Diagnose einer emotional instabilen Persönlichkeitsstörung (F60.3). Erkenntnisse können zu einem besseren Krankheitsverständnis, Therapieoptimierung und verbesserter Psychoedukation der Patient:innen beitragen.

Projektteam: Dr.in Sabine Weber

Kognitive Funktion, Lebensqualität (HRQL), Psychopathologie und psychologische Flexibilität (PF) in Patientinnen mit gynäkologischen Malignomen in Behandlung mit zytotoxischer Chemotherapie oder Immuntherapie (CPI).

Kooperationsprojekt Univ. Klinik für Frauenheilkunde / Univ. Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Klinische Abteilung für Sozialpsychiatrie

Studienleitung: Dr.in Krisztina Kocsis-Bogar, Dr. Andreas Wippel

Chemotherapien können mit einer zumeist vorübergehenden Einschränkung der Konzentrations-, Denk- und Merkfähigkeit einhergehen ("Chemobrain"). Diese kann durch testpsychologische Untersuchungen nachweisbar sein oder wird vorwiegend subjektiv erlebt. In entsprechenden Patient:innenkollektiven kommt es häufiger zu depressiven Symptomen, Angstsymptomen und generell zu einer reduzierten Lebensqualität. Neuere Substanzen wie Immun-Checkpoint-Inhibitoren und deren Auswirkungen auf die kognitive Leistungsfähigkeit wurden noch nicht hinreichend erforscht. Unter psychologischer Flexibilität (PF) versteht man die Fähigkeit, die eigenen Gedanken und Emotionen zu akzeptieren, in der Gegenwart zu bleiben und nach den eigenen Werten zu handeln. Dies kann es für das Individuum erleichtern, sich an situative Herausforderungen anzupassen. Sie wird in der Psychotherapie von PatientInnen mit Krebserkrankungen adressiert und korreliert negativ mit depressiven Symptomen und Angst. Die Studie hat zum Ziel Patientinnen, welche entweder ein Chemotherapeutikum oder eine Immuntherapie im Rahmen einer gynäkologischen Krebserkrankung erhalten, testpsychologisch zu untersuchen um dabei die objektive und subjektiv erlebte kognitive Leistungsfähigkeit, gesundheitsbezogene Lebensqualität, die depressive und Angstsymptomatik sowie die PF zu messen. Wir hoffen, einen Beitrag zum besseren Verständnis über die Auswirkung von Krebserkrankungen und/oder Chemotherapeutika/Immuntherapie auf die kognitive Leistungsfähigkeit und deren Zusammenhang mit psychopathologischen Symptomen zu leisten. Hierdurch ergibt sich ein möglicher Beitrag zur Verbesserung der Effektivität von Psychotherapie bei onkologischen Patientinnen.

 

Wie wird eine Ketaminbehandlung im Rahmen einer psychischen Erkrankung subjektiv erlebt? Eine qualitative Meta-Synthese

Studienleitung: Dr. Alexander Kaltenboeck, MSc. DPhil.

Ketaminbehandlungen werden in der psychiatrischen Forschung und Praxis zunehmend bei verschiedenen Krankheitsbildern eingesetzt. Während das Wissen um die Wirksamkeit und involvierte Mechanismen stetig ansteigt, ist bisher relativ wenig darüber bekannt, wie Menschen, die eine Ketaminbehandlung aufgrund einer psychischen Erkrankung erhalten, diese subjektiv erleben. Im Rahmen einer systematischen Literaturrecherche und einer reflexiven thematischen Metasynthese sollen derzeit verfügbare qualitative Studien über die Erfahrung von Personen, die aufgrund eines psychischen Problems Ketamin erhalten, zusammengefasst und ein Modell der subjektiven Erfahrung von Ketaminbehandlung entwickelt werden. Auf diese Weise soll die Erste-Person-Perspektive einer Ketaminbehandlung im psychiatrischen Kontext genauer verstanden und potentielle Ansatzpunkte für eine Verbesserung der Behandlung herausgearbeitet werden.

Projektteam: Dr.in Melanie Trimmel, Dr. in Antonia Renner

Der Einfluss des Dopamin-Agonisten Pramipexol auf die menschliche Kognition: eine systematische Literaturrecherche

Studienleitung: Dr.med.univ. Alexander Kaltenboeck, MSc. DPhil.

Der Dopamin-D2/D3-Rezeptor-Agonist Pramipexol, der primär zur Behandlung motorischer Symptome der Parkinson-Erkrankung und des Restless-Legs-Syndroms verwendet wird, könnte zukünftig eine mögliche Behandlungsoption für Menschen mit therapieresistenter Depression darstellen. Bisherige Studien zeigen, dass Pramipexol sowohl bei gesunden Menschen als auch in klinischen Populationen verschiedene neurokognitive Prozesse, insbesondere in Zusammenhang mit der Verarbeitung von belohnenden Erfahrungen, beeinflussen kann. Ziel dieses Projekts ist es, den derzeitigen Wissensstand zu kognitiven Effekten von Pramipexol systematisch zu erfassen und zu beschreiben. Auf diese Weise könnten potentielle kognitive Mechanismen antidepressiver Wirksamkeit bei Pramipexol identifiziert werden.

Projektteam: Dr.in Magdalena Grömer, Dr. in Carina Bum, Dr. in Sabine Weber, Dr. in Melanie Trimmel, DDr. Daniel König-Castillo

Thiaminsubstitution bei Alkoholabhängigkeit: Evaluierung aktueller Behandlungsstandards

Studienleitung: Ass.-Prof. Priv.Doz.DDr. Benjamin Vyssoki

Seit langem ist bekannt, dass Patient:innen mit einer Alkoholkonsumstörung ein großes Risiko für einen Vitamin B1 (Thiamin) – Mangel aufweisen. Dennoch zeigen Studien, dass – auch, wenn die Alkoholkonsumstörung bekannt ist – nur selten eine (ausreichende) Thiaminsubstitution im medizinischen Setting stattfindet. Dies ist insofern bedeutsam, als ein Mangel zu der Ausbildung einer akuten und potenziell lebensbedrohlichen Krankheit, der Wernecke-Enzephalopathie, führen kann. Zwar kann eine ausreichende Thiaminsubstitution zur völligen Rückbildung dieser Erkrankung führen, unbehandelt jedoch besteht die Gefahr der Ausbildung eines Korsakow-Syndroms, der „Alkoholdemenz“. Dieses nicht mehr vollständig reversible Krankheitsbild kann zu frühzeitiger Pflegebedürftigkeit führen und ist mit großer Belastung für die Patient:innen, die Angehörigen sowie das Gesundheitssystem verbunden. Interessanterweise sind bisher noch keine fundierten Daten zu Art und Dosis der notwendigen Thiaminsubstitution vorhanden um die Häufigkeit dieser relevanten Krankheitsbilder zu reduzieren. Ziel unserer Studie ist es die derzeit durchgeführten Thiaminsubstitutionen (oral oder intravenös) auf ihre jeweilige Wirksamkeit in der Verbesserung der unterschiedlichen Gedächtnisanteile zu untersuchen.

Assoziierte Publikationen:
https://alz-journals.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/alz.12146
https://academic.oup.com/alcalc/article/58/3/315/7080424

Förderung: Elysium Privatstiftung

Informal Caregivers’ Burden in Alcohol Use Disorder

Projektleitung: Ass.-Prof. Priv.Doz.DDr. Benjamin Vyssoki

Angehörige von Patient:innen mit Alkoholkonsumstörung übernehmen häufig die Hauptfunktion in der psychosozialen Unterstützung der Patient:innen. Sie zeigen jedoch ebenso ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung psychischer und physischer Symptome und Folgeerscheinungen. Während es für verschiedene psychische Erkrankungen wie Demenz, Schizophrenie oder Depression zahlreiche Studien gibt, welche die Belastung der Angehörigen untersuchen, ist die Datenlage für die Diagnose Alkoholabhängigkeit diesbezüglich gering. Ziel dieser Studie ist es, die Belastung Angehöriger von Patient:innen mit Alkoholkonsumstörung quantitativ sowie qualitativ zu erheben und mögliche Zusammenhänge mit der Ausprägung der Erkrankung zu erfassen, um die Versorgung in der Zukunft zu verbessern.

Förderung: Medizinisch-Wissenschaftlichen Fonds des Bürgermeisters der Stadt Wien

Komplikationen von vermehrtem Alkoholkonsum im Alter

Studienleitung: DDr. Daniel König-Castillo

Es ist bekannt, dass der Anteil der älteren Erwachsenen an der Gesamtpopulation in den Industriestaaten ansteigt. Zugleich ist beschrieben, dass gerade diese Population für die gesundheitlichen Folgen von Alkoholkonsum besonders empfindlich sein dürfte. Dies ist um so bedeutender, als der Alkoholkonsum auch in dieser Altersgruppe ansteigt. Unter anderem wird eine Assoziation mit dem Fortschreiten neurodegenerativer Prozesse – wie auch der Demenz – postuliert. Ziel unserer Projekte ist es die gesundheitlichen Folgen von gesteigertem Alkoholkonsum in der besonders gefährdeten Population der älteren Erwachsenen zu untersuchen um in Folge Präventionsstrategien aufzeigen zu können.

Assoziierte Publikationen:
https://www.cambridge.org/core/journals/european-psychiatry/article/cognitive-decline-and-alcohol-consumption-in-the-aging-populationa-longitudinal-analysis-of-the-survey-of-health-ageing-and-retirement-in-europe/F2D17AD1CE54439AFA5FB3F9A7B435BB
https://www.cambridge.org/core/journals/european-psychiatry/article/hazardous-alcohol-consumption-among-older-adults-a-comprehensive-and-multinational-analysis-of-predictive-factors-in-13351-individuals/3BA68FF631ADC915EF746FAE1C6E8C2A

Somatische Komplikationen von Alkoholkonsumstörungen

Studienleitung: DDr. Daniel König-Castillo

Vermehrter Alkoholkonsum ist einer der wesentlichsten Faktoren für vorzeitigen Tod für die Altersgruppe der 15-49-Jährigen. Trotz vieler Bemühungen steigt der Anteil der Bevölkerung mit problematischem Alkoholkonsum weiter an. Dies führt dazu, dass alkoholbedinge Lebererkrankungen mittlerweile der häufigste Grund für eine Lebertransplantation in Europa darstellen. Ziel der Projekte ist es zu untersuchen, inwieweit Geschlechterunterschiede den Schweregrad der Folgeerkrankungen von vermehrtem Alkoholkonsum und schließlich auch das Überleben beeinflusst.

Assoziierte Publikationen:
https://www.mdpi.com/2077-0383/11/13/3646
https://link.springer.com/article/10.1007/s40211-020-00364-8
https://academic.oup.com/alcalc/article/54/6/593/5554634

Angehörigenarbeit bei Alkoholabhängigkeit - Eine qualitative Erhebung

Studenleitung: Dr. in Nathalie Pruckner

Fokusgruppenstudie zur Erhebung von Erfahrungen, Bedürfnissen und Wünschen von Angehörigen von Patient:innen mit Alkoholabhängigkeit in Bezug auf professionelle Hilfsangebote.

Förderung: Medizinisch-wissenschaftlicher Fonds des Bürgermeisters der Stadt Wien

Dissoziative Erfahrungen im Kontext einer Alkoholabhängigkeit und Alkoholentzugsbehandlung. Eine qualitative Studie mit klinischem Schwerpunkt.

Studienleitung: Dr. Alexander Kaltenboeck, MSc. DPhil.

Dissoziative Symptome stellen komplexe psychische Phänomene dar, die im Rahmen verschiedener psychiatrischer Krankheitsbilder auftreten können und zum Teil mit hohem Leidensdruck einhergehen. Obwohl dissoziative Symptome bei Patient:innen mit Alkoholabhängigkeit gehäuft zu beobachten sind, wurden sie bei diesem Krankheitsbild wissenschaftlich bisher kaum untersucht. Insbesondere klinisch relevante qualitative Daten zum subjektiven Erleben von dissoziativen Symptomen und ihrem Einfluss auf das psychische Wohlbefinden sind in Bezug auf Patient:innen mit Alkoholabhängigkeit und Entzugsbehandlung in der Literatur derzeit nicht verfügbar.

Das Ziel der hier beschriebenen Studie ist die oben identifizierte Literatur-Lücke zu füllen und ein verbessertes Verständnis für das subjektive Erleben dissoziativer Symptomatik bei Patient:innen mit Alkoholabhängigkeit und laufender Entzugsbehandlung zu erreichen. Dabei sollen klinisch relevante Problembereiche identifiziert und therapeutische Optimierungsmöglichkeiten herausgearbeitet werden. Dies soll insgesamt zu einer verbesserten Behandlung der Alkoholabhängigkeit beitragen.

Im Rahmen einer explorativen qualitativen Strategie werden semi-strukturierte Einzel-Tiefeninterviews mit Patient:innen mit Alkoholabhängigkeit und laufender Entzugsbehandlung geführt. Folgende Themenbereiche werden dabei näher beleuchtet: (1) Subjektives Erleben dissoziativer Symptome und persönliches Krankheitskonzept, (2) Wechselspiel von Alkoholkonsum, Alkoholentzug und dissoziativen Symptomen, (3) Einfluss der dissoziativen Symptome auf das psychische Wohlbefinden, (4) Wechselspiel von dissoziativen Symptomen und sozialen Beziehungen, (5) Bewältigungsstrategien und Wunsch nach professioneller Unterstützung im Umgang mit dissoziativen Symptomen. Einzel-Tiefeninterviews werden im persönlichen Gespräch durchgeführt, mittels Tonaufnahme aufgezeichnet, wörtlich transkribiert und mittels thematischer Analyse ausgewertet.

Fördergeber: Hochschuljubiläumsfonds der Stadt Wien

Psychiatrische Diagnosen als Risikofaktor für vollzogenen Suizid

Studienleitung: DDr. Daniel König-Castillo

Suizid zählt zu einem der 10 häufigsten Ursachen für vorzeitigen Tod. Jährlich versterben weltweit ca. 800.000 Menschen an Suizid. Mehrere Risikofaktoren für vollstreckten Suizid sind mittlerweile bekannt. Unter anderem weisen Menschen mit psychiatrischen Diagnosen ein deutlich erhöhtes Suizidrisiko auf. Bedeutsam erweise ist dieses Risiko während und direkt nach einer stationären psychiatrischen Behandlung ebenso erhöht. Suszipiert wird, dass die Rückkehr in ein zuvor als problematisch wahrgenommenes Umfeld eine erneute Belastung darstellen könnte. Ziel unserer Projekte ist es das Risiko für vollzogenen Suizid während und direkt nach einer stationären psychiatrischen Behandlung genauer zu untersuchen um in weiterer Folge jene Patient:innen mit erhöhtem Risiko erfolgreicher identifizieren zu können und gezielte Präventionsmaßnahmen anbieten zu können.

Assoziierte Publikationen:
https://www.cambridge.org/core/journals/european-psychiatry/article/effect-of-sex-on-suicide-risk-during-and-after-psychiatric-inpatient-care-in-12-countriesan-ecological-study/D94DEE9EFDC33B4EBFDC41E1600F37C6

Neurofunctional correlates of mother-infant interaction using fNIRS hyperscanning in mothers with postpartum depression and healthy controls- a multimodal interaction-based approach

Studienleitung: Apl.Prof. Priv Doz. Dr. Alexander Kautzky 

Schwangerschaft und Geburt gehen für Frauen mit einem erhöhten Risiko für Depressionen einher, welche weitreichende negative Auswirkungen auf die betroffenen Mütter selbst, aber auch deren Kinder haben können. In dieser Studie wird die Mutter-Kind-Bindung bei Patientinnen mit postpartaler Depression und Kindern im Alter von etwa 6 Monaten untersucht. Funktionelle Nah-Infrarotspektroskopie ermöglicht dabei die gleichzeitige Darstellung der Hirnaktivität von Müttern und deren Kindern während des gemeinsamen Spiels.

Förderung:  Medizinisch-wissenschaftlicher Fonds des Bürgermeisters des Stadt Wien

Defining and predicting neonatal inadaption and complications after gestational exposure to antidepressants

Studienleitung: Apl.Prof. Priv.Doz. Dr. Alexander Kautzky

Depressive Episoden sind in der Schwangerschaft besonders häufig und erfordern oftmals medikamentöse Behandlung. Zu möglichen Nebenwirkungen der Einnahme von Antidepressiva während der Schwangerschaft zählt eine verzögerte Anpassung der Kinder unmittelbar nach der Geburt, welche mit vorübergehenden und milden Symptomen, jedoch auch längeren Spitalsbehandlungen einhergehen können. Risikofaktoren für das Auftreten des neonatalen Adaptionssyndroms, aber auch klare Kriterien für dessen Diagnose, sind weitgehend unerforscht und sollen in diesem Projekt über den Verlauf der Schwangerschaft und Geburt erforscht werden.

The role of cholesterol-lowering drugs in the regulation of steroid hormones and related diseases

Kollaborationsprojekt mit Universitätsklinik für Innere Medizin III

Projektleitung: Priv.Doz. Dr. Michael Leutner (Univ.Klinik für Innere Med III)

Ansprechpartner Sozialpsychiatrie: Apl.Prof. PD Dr. A. Kautzky

Hyperlipidämie ist ein wesentlicher Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen und Lipidsenker gehören zu den weltweit am häufigsten verordneten Medikamenten. Insbesondere für Statine wurde eine Vielzahl protektiver Effekte berichtet die auch die psychische Gesundheit betreffen, im Hochdosisbereich durch übermäßige Eingriffe in den Steroidhormonhaushalt und Senkung von Cholesterin jedoch möglicherweise auch ein Risiko für Depression.  Im Rahmen des Projekts soll an Patient:innen mit Hyperlipidämie welche lipidsenkende Therapie starten u.a. untersucht werden, inwiefern protektive und ungünstige Effekte auf die psychische Gesundheit von Dosis und Typ der Medikation abhängen.

Integrierte Versorgung von Post Covid-19 Patient*innen in Wien – Epidemiologie, leistungsphysiologische Erhebung und Effekt ambulanter pneumologischer Rehabilitation auf Leistungsparameter, Angst und Depression

Kollaborationsprojekt mit Therme Wien Med

Projektleitung: Prim. Dr. Ralf-Harun Zwick (Therme Wien Med)

Ansprechpartner Sozialpsychiatrie: Apl. Prof. PD Dr. A. Kautzky

Postvirale Syndrome nach Infektion mit Covid-19 sind häufig und schränken den Alltag der Betroffenen oftmals stark ein. Psychiatrische Symptome wie Angst, gedrückte Stimmung und Fatigue sind dabei sowohl besonders häufig als auch belastend. Im Rahmen dieses Projekts werden u.a. der Effekt ambulanter Rehabilitation auf die psychische Gesundheit von Patient:innen mit post-Covid Syndrom und Risikofaktoren für unzureichenden Behandlungserfolg erforscht.

Förderung: Medizinisch-wissenschaftlicher Fonds des Bürgermeisters der Stadt Wien

Treatment patterns in incident bipolar disorder in immigrant groups and host-population

Kollaborationsprojekt mit Karolinska Institute, Department of Clinical Neuroscience

Projektleitung: Prof.Dr. Ellenor Mittendorfer-Rutz (Karolinska Institute, Department of Clinical Neuroscience)

Ansprechpartner Sozialpsychiatrie: Apl. Prof. PD Dr. A. Kautzky

Psychische Erkrankungen werden oftmals nicht gemäß der publizierten klinischen Leitlinien behandelt. Unterschiede in der Versorgung von Patient:innen zeigen sich dabei unter anderem in Abhängigkeit psycho-soziodemographischer Faktoren wie dem sozioökonomischen Status, der ethnischen Herkunft und des Migrationshintergrundes. Im Rahmen des Projektes werden Daten der schwedischen Gesundheitsregister herangezogen, um Muster der psychopharmakologischen Behandlung bei bipolarer Störung darzustellen und Ungleichheiten zwischen in Schweden geborenen Patient:innen und solchen mit Migrations- und Flüchtlingshintergrund aufzuzeigen. 

Homepage: REMAIN - Refugee Minors and Integration | Karolinska Institutet (ki.se)

Theory of Mind bei Patient:innen mit somatoformen Störungen im Vergleich zu nicht-klinischen Proband:innen und Patient:innen mit anderen psychiatrischen Störungsbildern. Systematischer Review.

Studienleitung: Dr.in Marion Aichberger

Das Ziel des Projekts ist die systematische Literaturrecherche nach der Guideline für "Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-Analyses (PRISMA)" sowie die kritische Evaluierung der vorhandenen empirischen Studien über die Theory of Mind (ToM) Fähigkeit von Patient:innen mit somatoformen Störungen (F45) nach ICD-10 und somatischer Belastungsstörung (F45.1-2; F45.8-9) nach DSM-V. ToM bezieht sich auf die menschliche Fähigkeit, anderen von uns unabhängige mentale und emotionale Zustände zuzuschreiben und anhand dieser, ihr Verhalten vorhersagen und interpretieren zu können. Die Zuschreibung von Gedanken, Meinungen und Absichten wird als kognitive, die von Emotionen als affektive ToM definiert. Dementsprechend wird die ToM-Fähigkeit als Grundvoraussetzung für alltägliche zwischenmenschliche Interaktionen erachtet. Sie wurde bei unterschiedlichen psychiatrischen Störungen, unter anderen bei den somatoformen Störungen untersucht, bis dato sind jedoch keine systematischen Reviews oder Meta-Analysen bekannt. Die bisherige Studienlage – trotz der methodologischen Uneinheitlichkeit (besonders betreffend die Diagnostik und die ToM Erhebungsmethoden) – lässt auf Defizite der affektiven ToM bei Patient:innen mit somatoformen Störungen schließen, die sich häufig in der Form des „Übermentalisierens“ (over-mentalizing) äußern. Diese Defizite können eine prägende Rolle bei der Entstehung von Schwierigkeiten in sozialen und Behandlungssituationen spielen und dadurch zur sozialen Isolation, zum Therapieabbruch und indirekt zur Aufrechterhaltung klinischer Symptome beitragen. Das bessere Verständnis der spezifischen ToM-Defizite bei somatoformen Störungsbildern kann in der Zukunft gezielte therapeutische Ansätze ermöglichen.

Projektteam: Dr.in Krisztina Kocsis-Bogar, Dr.in Judit Deri