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Alkohol und Dissoziation

Dissoziative Erfahrungen im Kontext einer Alkoholabhängigkeit und Alkoholentzugsbehandlung. Eine qualitative Studie mit klinischem Schwerpunkt.

Studienleitung: Dr. Alexander Kaltenboeck, MSc. DPhil.

Dissoziative Symptome stellen komplexe psychische Phänomene dar, die im Rahmen verschiedener psychiatrischer Krankheitsbilder auftreten können und zum Teil mit hohem Leidensdruck einhergehen. Obwohl dissoziative Symptome bei Patient:innen mit Alkoholabhängigkeit gehäuft zu beobachten sind, wurden sie bei diesem Krankheitsbild wissenschaftlich bisher kaum untersucht. Insbesondere klinisch relevante qualitative Daten zum subjektiven Erleben von dissoziativen Symptomen und ihrem Einfluss auf das psychische Wohlbefinden sind in Bezug auf Patient:innen mit Alkoholabhängigkeit und Entzugsbehandlung in der Literatur derzeit nicht verfügbar.

Das Ziel der hier beschriebenen Studie ist die oben identifizierte Literatur-Lücke zu füllen und ein verbessertes Verständnis für das subjektive Erleben dissoziativer Symptomatik bei Patient:innen mit Alkoholabhängigkeit und laufender Entzugsbehandlung zu erreichen. Dabei sollen klinisch relevante Problembereiche identifiziert und therapeutische Optimierungsmöglichkeiten herausgearbeitet werden. Dies soll insgesamt zu einer verbesserten Behandlung der Alkoholabhängigkeit beitragen.

Im Rahmen einer explorativen qualitativen Strategie werden semi-strukturierte Einzel-Tiefeninterviews mit Patient:innen mit Alkoholabhängigkeit und laufender Entzugsbehandlung geführt. Folgende Themenbereiche werden dabei näher beleuchtet: (1) Subjektives Erleben dissoziativer Symptome und persönliches Krankheitskonzept, (2) Wechselspiel von Alkoholkonsum, Alkoholentzug und dissoziativen Symptomen, (3) Einfluss der dissoziativen Symptome auf das psychische Wohlbefinden, (4) Wechselspiel von dissoziativen Symptomen und sozialen Beziehungen, (5) Bewältigungsstrategien und Wunsch nach professioneller Unterstützung im Umgang mit dissoziativen Symptomen. Einzel-Tiefeninterviews werden im persönlichen Gespräch durchgeführt, mittels Tonaufnahme aufgezeichnet, wörtlich transkribiert und mittels thematischer Analyse ausgewertet.

Fördergeber: Hochschuljubiläumsfonds der Stadt Wien