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Studienprojekte

An unserer Abteilung werden laufend eine Reihe von klinischen Studien und Projekten durchgeführt, für die wir Studienteilnehmer:innen (Patient:innen und/oder gesunde Proband:innen) suchen. Sollten Sie Interesse an einer Teilnahme an einem dieser Projekte haben, bitten wir um Kontaktaufnahme mit den jeweiligen Ansprechpartner:innen.

Unser Zentrum führt im Rahmen von internationalen Studien angewandte patient:innenorientierte klinische Forschung mit Patient:innen in allen Diagnosekategorien durch. Die Durchführung von klinischen Studien ist für die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden sowie in der Diagnostik und Vorbeugung von psychiatrischen Erkrankungen unerlässlich. Unser Zentrum hat hierbei mehr als 20 Jahre Erfahrung. Eine Teilnahme an klinischen Studien mit Therapien, welche gerade in Entwicklung sind, ist nicht zuletzt für Patient:innen eine Möglichkeit, neue Behandlungen zu versuchen, wenn bisher keine oder kaum Therapien wirksam waren.

Alle an unserem Zentrum durchgeführten Studien unterliegen den aktuellen internationalen Standards (ICH-GCP, AGES bzw. BASG, Ethikkommissionen) und bestimmten gesetzlichen Regelungen (AMG, MPG). Studien werden von eigens dafür ausgebildeten Mitarbeiter:innen durchgeführt.

Kontaktinformation für Klinische Studienprogramme

Klinische Forschungskoordination

Mag.a Magdalena Hlava
Tel.: +43 (0)1 40400-35710
E-Mail: study-genpsy@meduniwien.ac.at


Derzeit laufende Studien

EK-NR. 1618/2021

As scientific research on clinical use of psychedelics emerges, it is important to provide data on potential long-term effects of psychedelics, in order to enable safe clinical settings for the promising field of psychedelic assisted therapy.

Our international team from the Medical University of Vienna, the National Institute of Health in the United Stated and the University of Zurich are hosting an online study about long-term effects of psychedelic drug use on cognitive function.

Whether you have had a psychedelic experience or not, please feel free to participate in the study to contribute to psychedelic research. It will only take you 20 minutes of your day and you can participate wherever you are.

Criteria:

  • Every completed and carefully filled out questionnaire will be included.
  • Participants have to be 18 years old or older
  • Study works only on desktop or laptop computer


Studylink:

www.psych-effects.com

 

EK-Nummer 2321/2019

Die Depression ist eine Erkrankung, welche nachweislich mit Veränderungen von Botenstoffsystemen im Gehirn verbunden ist. Botenstoffsysteme sind für die Weiterleitung von Signalen im Gehirn und somit für verschiedenste Prozesse verantwortlich. Diese umfassen auch unser Fühlen, Planen und Denken. Man nimmt anhand früherer Studienergebnisse an, dass der Botenstoff Dopamin für mehrere Symptome der Depression von Bedeutung ist, zum Beispiel für Antriebs- und Motivationslosigkeit, für die herabgesetzte Entscheidungsfähigkeit sowie für die oft fehlende Genussfähigkeit.

So gehen wir davon aus, dass bei depressiven Erkrankungen mit den genannten Symptomen die Synthese von Dopamin im Gehirn beeinträchtigt ist. Symptome der Depression werden durch verschiedene Antidepressiva unterschiedlich adressiert, allerdings wurde die spezifische Wirkung von häufig verwendeten antidepressiven Wirkstoffen, die das Dopamin-System und somit auch die Belohnungsverarbeitung, Motivationsprozesse und die Genussfähigkeit im menschlichen Gehirn beeinflussen, noch nicht hinreichend untersucht.

Die Herstellung, Ausschüttung und Verstoffwechselung von Botenstoffen im Gehirn lassen sich mit bildgebenden Verfahren darstellen, auch bei dem Botenstoff Dopamin. Eine dieser Techniken ist die Positronenemissionstomographie (PET). Die Struktur und die Funktion des Gehirns können wiederum mittels Magnetresonanztomographie (MRT) untersucht werden.

Im vorliegenden Projekt werden depressive Patient/innen und gesunde Kontrollpersonen zweimalig mittels kombinierter PET/MRT untersucht. Die depressiven Personen sollen in zwei Behandlungsgruppen unterteilt und entweder mit dem antidepressiven Wirkstoff Bupropion oder mit Escitalopram behandelt werden. Nach einer Behandlungszeit von sechs bis acht Wochen soll bei allen teilnehmenden Personen eine weitere PET/MRT-Messung durchgeführt werden, um mögliche Veränderungen der Dopaminsynthese bei der Verarbeitung von Belohnungsreizen erfassen zu können. Bei sämtlichen Patient/innen werden wöchentliche Kontrolltermine mit Entlastungsgesprächen angeboten. Auch nach der zweiten Messung werden die Patient/innen für mindestens drei Monate weiter begleitet.

Dieses Therapieprogramm wird das erste sein, welches die Wirkung von Escitalopram und Bupropion und somit den Effekt zweier gängiger antidepressiver Wirkstoffe auf die aufgabenspezifische Dopaminsynthese und somit auf das menschliche Belohnungssystem gegenüberstellt. Die Studie soll neue Erkenntnisse für individuelle Behandlungskonzepte bei der Therapie von Depressionen hervorbringen.

EINSCHLUSSKRITERIEN:

  • Männliche und weibliche Patient:innen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren
  • Depressive Patienten: DSM-IV-Diagnose einer Depression nach SCID I, HDRS29, MADRS oder BDI-II
  • Zufriedenstellender allgemeiner Gesundheitszustand
  • Vitalparameter: Körpertemperatur zwischen 35,0-37,5 °C, RR 90-140/50-90 mmHg, HF 40-100 bpm
  • Gewicht: 50-100 kg, BMI: 19-26 kg/m2 (keine Adipositas)
  • Ausreichende visuelle und auditive Leistungsfähigkeit für neuropsychologische Tests und Anamnese
  • Bereitschaft, Befugnis und Fähigkeit, die Einverständniserklärung zu unterschreiben

AUSSCHLUSSKRITERIEN:

  • Schwere / instabile neurologische, internistische Erkrankung oder (bei depressiven Personen) psychiatrische Komorbidität
  • Akute Suizidalität oder psychotische Symptome
  • Jede Kontraindikation für Magnetresonanz- oder Positronenemissionstomographie
  • Vorhandensein eines metallischen Implantats im Kopf
  • Klinisch signifikante Arzneimittelallergien, schwere atopische Allergien (Asthma, Urtikaria, ekzematöse Dermatitis), Überempfindlichkeit gegen eines der Studienmedikamente
  • Rezente Therapie mit Antidepressiva oder anderen Psychopharmaka (6 Monate vor Einschluss keine antidepressive Behandlung)
  • Frühere Bupropion- oder Escitalopram-Einnahme (in der Vorgeschichte)
  • Antidepressive Behandlungsversuche mit DBS, TMS, tDCS, EKT, oder Ketamin
  • Regelmäßiges Rauchen / regelmäßiger Nikotin-Konsum, Substanzmissbrauch einschließlich Alkohol, unrechtmäßige Einnahme von rezeptpflichtigen Medikamenten (aktuell oder in der Vorgeschichte)
  • Gegenwärtige Schwangerschaft oder gegenwärtiges Stillen
  • MRT-Scan mit Anzeichen eines Schlaganfalls oder einer strukturellen Anomalie
  • Teilnahme an einer klinischen Untersuchung; gegenwärtig oder innerhalb von 12 Wochen vor Studieneinschluss
  • Signifikante Strahlenbelastung (>5 mSv) durch andere Studienteilnahmen innerhalb der letzten 10 Jahre

Kontakt:
z.H. Dr. Patricia Handschuh
Tel.: +43 (0)1 40400-35730
E-Mail: patricia.handschuh@meduniwien.ac.at oder study-genpsy@meduniwien.ac.at

Antidepressive Vagusnervstimulation

Die Vagusnervstimulation wird für die Behandlung von chronischen oder rezidivierenden Depressionen bei PatientInnen, die sich in einer schweren behandlungsresistenten Episode befinden, eingesetzt.

Der Vagusnerv ist der zehnte Hirnnerv und der größte parasympathische Nerv des Körpers, der an der Regulation der inneren Organe beteiligt ist. Die bisher bei Epilepsien eingesetzte Vagusnervstimulation zeigte im Verlauf der letzten Jahre einen antidepressiven Effekt und wird daher nun auch in der Depressionsbehandlung angewendet.

Über einen Neurostimulator werden regelmäßige elektrische Signale über eine Elektrode an den Vagusnerv übertragen. Dafür wird ein chirurgischer Eingriff durchgeführt, in dem der Neurostimulator im Brustbereich unter dem Schlüsselbein implantiert wird. Dieser ist mit einer Elektrode verbunden, die am linken Vagusnerv im Halsbereich fixiert wird. Der Eingriff dauert ein bis zwei Stunden und wird in Vollnarkose durchgeführt. Ein bis zwei Wochen nach der Operation wird das Gerät eingeschaltet. Die Intensität der elektrischen Signale wird stufenweise an den jeweiligen Patienten/die jeweilige Patientin angepasst. In regelmäßigen Abständen finden ärztliche Kontrollvisiten statt, um den Verlauf zu beobachten und etwaige Änderungen vorzunehmen.

In der Regel wird die Vagusnervstimulation gut vertragen. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Heiserkeit oder Änderung der Stimmlage, Prickeln oder Kribbeln der Haut, Halsschmerzen, vermehrtes Husten und Kurzatmigkeit. Durch den chirurgischen Eingriff kann eine Infektion entstehen.

An unserem Zentrum wird die Vagusnervstimulation im Rahmen einer Klinischen Registerstudie der Firma LivaNova durchgeführt.Die Einschlusskriterien für antidepressive Vagusnvervstimulation im Rahmen der RESTORE-Life Studie:

  • Mindestalter 18 Jahre
  • Diagnose einer schweren depressiven Episode
  • Bereits erfolgte Therapiemaßnahmen (medikamentöse Therapie,Psychotherapie), die zu keiner Besserung geführt haben
  • Ausschluss einer schweren Persönlichkeitsstörung oder psychotische Symptome

Kontakt:
z.H. Ap. Prof. PD DDr. Christoph Kraus
Tel.: +43 (0)1 40400-73882 oder 35710
Mobil: +43 664 8001662002
E-Mail: neuroimaging@meduniwien.ac.at oder study-genpsy@meduniwien.ac.at

Die ketogene Diät (KD) ist eine kohlenhydratreduzierte und fettreiche Ernährungsform, die seit 1921 in der Behandlung der Epilepsie bei Kindern eingesetzt wird. Aus präklinischen Studien wissen wir, dass Ketonkörper, die in der Leber während KD produziert werden, einen positiven Effekt auf den Gehirnstoffwechsel ausüben, indem sie u.a. entzündungshemmend wirken. Aufgrund der uns zur Verfügung stehenden Literatur vermuten wir, dass die KD eine effektive Behandlungsmöglichkeit für die pharmakoresistente bzw. sogenannte therapieresistente Depression (TRD) sein kann.

In dieser 6-wöchigen randomisierten kontrollierten Studie wollen wir die KD als Add-on-Therapie hinsichtlich ihrer Effektivität, Sicherheit und Therapieadhärenz in der Behandlung der TRD testen. Die Gruppe mit Ketodiät (n=20, speziell bereitgestellte Kost) wird mit einer Kontrollgruppe (n=20), welche die Vitalkost der AKH Wien-Küche erhält, verglichen. Die Gruppenzuteilung erfolgt randomisiert und nach Geschlecht stratifiziert. Sowohl die Interventionsgruppe als auch die Kontrollgruppe erhalten die Kost als Zusatz neben der üblichen, nicht vereinheitlichten Therapie (Treatment as usual) während einer stationären Behandlung.

Einschlusskriterien für die TRD-Gruppe im Diätprogramm

  • Stationär aufgenommene Patient:innen
  • Männer und Frauen
  • 18–65 Jahre
  • Unipolare Depression, gegenwärtig mittelgradig oder schwer sein. MADRS Score ≥ 20.
  • Unzureichendes Ansprechen auf antidepressive Behandlungen zwei verschiedener Wirkstoffklassen mit ausreichender Therapiedauer von mindestens einem Monat. Dies entspricht der gängigen Definition einer TRD.
  • BMI zwischen 19 und 35kg/m2 (also max. Adipositas Grad 1)
  • Kein Alkoholkonsum in den 2 Tagen vor den Baseline-Untersuchungen
  • Keine nicht-steroidalen Antirheumatika in den 7 Tagen vor der Baseline
  • Keine Änderung der psychopharmakologischen Therapie in den 7 Tagen vor  den Baseline-Untersuchungen
  • Keine Elektrokonvulsionstherapie während der letzten 7 Tage
  • Keine Antibiotika und Probiotika in den 3 Monaten vor der Baseline


Ausschlusskriterien für die TRD-Gruppe im Diätprogramm

  • Depression mit psychotischer Symptomatik, bipolare affektive Störung, Schizophrene Störung, organische psychische Störungen (inkl. Demenz), Substanzabusus und -abhangigkeit (ausgenommen Nikotin) und Essstörungen (Kriterien im ICD-10) dürfen nicht vorliegen
  • metabolische oder maligne Erkrankungen
  • Zöliakie
  • Chronisch entzündliche Darmerkrankungen
  • Operationen des Magen-Darm-Traktes (Magenband etc.)
  • Autoimmunerkrankungen
  • Cholezystektomie
  • Gleichzeitige Teilnahme an einer anderen Studie
  • Schwangerschaft und Stillzeit

Kontakt:
z.H. Univ.Prof. Dr.med. Richard Frey
Tel.: +43 (0)1 40400-35470
 

Gesucht werden Patient:innen mit Herbst-Winterdepression und gesunde Proband:innen für eine Studie, in der die Funktion des Gehirns mit funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) in Zusammenhang mit immunologischen Parametern unter Therapie mit Omega-3-Fettsäuren oder Placebo untersucht werden soll.

  • Alter zwischen 18 und 55 Jahren
  • Körperliche Gesundheit, keine neurologischen Erkrankungen
  • Keine laufende Psychopharmakotherapie oder Lichttherapie
  • Keine Metallteile im Körper
  • Kein Drogenmissbrauch
  • Keine Platzangst
  • Krankenversicherung in Österreich

Der Zeitaufwand wird vergütet.

Wenn Sie an psychiatrischer Grundlagenforschung mit modernster Technologie interessiert sind und gegebenenfalls an der Studie teilnehmen wollen, kontaktieren Sie bitte unverbindlich unser Team:

Kontakt:

z.Hd. Univ.Prof. Dr. Rupert Lanzenberger
Tel.: +43 (0)1 40400-73882
Tel.: +43 664 8001662002
www.meduniwien.ac.at/neuroimaging

Die Univ.-Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie sucht Menschen mit Gedächtnisproblemen für eine Studie, in der die Funktion des Gehirns mit funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) unter Therapie mit einem möglicherweise gedächtnisverbessernden Antidepressivum oder Placebo untersucht werden soll.

  • Alter zwischen 50 und 80 Jahren
  • Keine vorbekannten Depressionen, keine diagnostizierte Demenzerkrankung
  • Keine neurologischen Erkrankungen
  • Keine Metallteile im Körper
  • Kein Drogenmissbrauch
  • Keine Platzangst
  • Krankenversicherung in Österreich

Der Zeitaufwand wird vergütet.

Wenn Sie an psychiatrischer Grundlagenforschung mit modernster Technologie interessiert sind und gegebenenfalls an der Studie teilnehmen wollen, kontaktieren Sie uns bitte unter +43 (0)1 40400-35470

Kontakt:
Assoc. Prof.in Priv.-Doz.in Dr.in Edda Winkler-Pjrek
Tel.: +43 (0)1 40400-35470
E-Mail: study-genpsy@meduniwien.ac.at

Eine wichtige Symptomgruppe der Schizophrenie sind „Negativ-Symptome“, wie etwa Antriebslosigkeit, Interessensverlust, Verarmung der Sprache oder emotionaler und sozialer Rückzug. Negativ-Symptome machen es Betroffenen oft schwer, den Alltag zu bewältigen oder einer Arbeit nachzugehen. Auch für Angehörige sind sie eine große Belastung. Zudem leiden Patient:innen mit Negativ-Symptomen häufig auch an einer Depression. Im Gegensatz zu Positiv-Symptomen (etwa optische oder akustische Trugwahrnehmungen, Verfolgungsängste oder eine Störung der Denkprozesse) sprechen Negativ-Symptome nur langsam und unzureichend auf derzeit verfügbare Medikamente an.

Ketamin ist ein Medikament, das seit Jahrzehnten bei Kurznarkosen und in der Notfallmedizin eingesetzt wird. Vor etwa zwanzig Jahren erkannte man, dass Ketamin auch eine antidepressive Wirkung hat. Vor kurzem wurde es zur Behandlung der therapieresistenten Depression zugelassen. Ketamin kann das Gefühl auslösen, weit weg vom Körper und sich selbst zu sein. Farben, Gedanken und Emotionen werden intensiver wahrgenommen. Dies führte zur Sorge, dass Ketamin bei Patient:innen mit entsprechender Veranlagung oder Vorgeschichte eine Psychose auslösen könnte. Nach intensiver Recherche haben wir festgestellt, dass es für diese Befürchtung kaum wissenschaftliche Grundlagen gibt. Mittlerweile gibt es Fallberichte, die einen therapeutischen Effekt von Ketamin auf negative und depressive Symptome ohne Verstärkung von psychotischen Symptomen beschreiben.

Hier wollen wir daher untersuchen, ob Ketamin, ähnlich wie bei Depression, auch für negative und depressive Symptome der Schizophrenie eine verträgliche und rasch wirksame Behandlung sein könnte. In dieser klinischen Prüfung erhalten Patient:innen mit Negativ-Symptomen in zufälliger Reihenfolge Ketamin oder ein Medikament, das sich ähnlich anfühlt wie Ketamin, aber keinerlei antidepressive Wirkung hat (ein sogenanntes aktives Placebo). Intensive Betreuung und regelmäßige psychiatrische Untersuchungen sollen sicherstellen, dass mögliche unerwünschte Behandlungseffekte schnell erkannt und behandelt werden. Wiederholte Magnetresonanz-Untersuchungen des Gehirns sollen zudem erste Hinweise auf die Wirkweise von Ketamin bei Negativ-Symptomen geben. Wenn unsere Vermutungen zu Wirksamkeit und Verträglichkeit von Ketamin bestätigt werden, wäre dies ein wichtiger Schritt für die Entwicklung von zuverlässigen und rasch wirksamen Medikamenten für Negativ-Symptome der Schizophrenie. 

Für weitere Informationen oder zur Teilnahme an dieser klinischen Prüfung bitte E-Mail an:

Kontakt:
z.H. Univ.-Prof. Dr. Matthäus Willeit
E-Mail: psychoseforschung@meduniwien.ac.at

Gesunde Proband:innen für klinische Ketamin-Studie mit intranasaler Gabe gesucht

Die Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie sucht gesunde Proband:innen für eine klinische Studie zur Untersuchung der Wirkung von intranasal verabreichtem Ketamin mittels Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT):

  • Alter zwischen 18 und 55 Jahren
  • Rechtshänder:innen
  • Kein Alkohol- oder Drogenmissbrauch
  • Keine laufende Medikamenteneinnahme
  • Keine Metallteile oder sonstige Kontraindikationen (Gegenanzeigen) für MRT
  • Keine Klaustrophobie („Platzangst“)
  • Keine schwere/chronische internistische, neurologische oder psychiatrische Erkrankung
  • Keine Schwangerschaft oder Stillzeit
  • Krankenversicherung in Österreich (grüne E-Card)

Der Zeitaufwand für die Teilnahme (insgesamt ca. 11 Stunden für Vor-/Nachuntersuchung und 2 MRT-Messungen) wird finanziell entschädigt.

Kontakt:
Univ.-Prof. Priv.Doz. Dr. Rupert Lanzenberger
Tel.: +43 (0)1 40400-73882
www.meduniwien.ac.at/neuroimaging
 

Die Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie sucht Personen mit einer depressiven Erkrankung für ein Therapieprogramm zur medikamentösen Depressionsbehandlung (Ketamin) und zur Untersuchung mittels Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT).

  • Alter zwischen 18 und 55 Jahren
  • Nichtraucher:innen (< 5 Zigaretten/Woche), kein Alkohol oder Drogenmissbrauch
  • Keine Metallteile oder sonstige Kontraindikationen (Gegenanzeigen) für MRT
  • Rechtshändigkeit
  • Keine Klaustrophobie („Platzangst“)
  • Keine schwere/chronische internistische oder neurologische Erkrankung
  • Keine Schwangerschaft oder Stillzeit
  • Krankenversicherung in Österreich (grüne E-Card)

Der Zeitaufwand für die Teilnahme wird finanziell entschädigt.

Kontakt:
Ansprechpartnerin: Studienärztin PDin Dr.in Marie Spies
Betreff: „MRT Studie – Ketamin Ästhetik“
Währinger Gürtel 18-20, 1090 Wien
Tel: +43 664 800 166 2002
www.meduniwien.ac.at/neuroimaging

Die Fokussierte Transkranielle Ultraschall Stimulation (fTUS) ist eine neue Methode zur nicht-invasiven Modulation von Nervenaktivität, die international bereits zur Behandlung von psychischen Erkrankungen wie der Depression untersucht wird. Bei der fTUS werden Ultraschallwellen vom einem Ultraschallgerät gebündelt und kurzfristig an eine spezifische Hirnregion gebracht. Der Vorteil (im Gegensatz zu anderen verfügbaren Methoden wie der tiefen Hirnstimulation) ist, dass die Ultraschallwellen einfach durch die Kopfhaut und den Knochen hindurch verabreicht werden können, und dass keine invasive Anlage von Stimulus-Elektroden notwendig ist.

Obwohl bereits gut untersucht ist, dass die wenig-energie-reiche Ultraschallstimulation, die auch „low intensity focused ultrasound“ (LIFU) genannt wird, sicher ist, und nur kurz anhaltende Änderungen der Nervenaktivität mit sich bringt, lassen sich die Effekte bislang nur indirekt einer Stimulationsstärke zuordnen. Das liegt weniger an einer potentiellen Ungenauigkeit des Ultraschallgerätes (die Wellen lassen sich nämlich in hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung applizieren). Es liegt vielmehr daran, dass die aktuell angewendeten Messmethoden zur Quantifizierung von Hirnaktivität nur relative (oder zeitlich bzw. räumlich nicht ausreichend aufgelöste) Werte liefern.

Diese Studie will das Problem mittels der funktionellen Positronenemissionstomographie (fPET) lösen. Sie misst ein absolut quantifizierbares Maß von synaptischer Aktivität nämlich den Traubenzuckerverbrauch, und das in ausreichend hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung.

Die Studie ist als einfach-verblindete, sham-kontrollierte interventionelle Studie geplant. Zwanzig gesunde TeilnehmerInnen werden mittels zweier Bildgebungsverfahren untersucht, nämlich mittels Magnetresonanztomographie (MRT) Termin und PET. Die MRT dient zur Aufnahme von strukturellen Bildern. Mit diesem Bild wird dann die Hirnregion mittels Neuronavigation festgestellt, sodass dann die akustische Stimulation mit einem digitalen Programm simuliert werden kann. Die Zielregion ist der Posteriore Cinguläre Kortex (PCC), zum einen, weil der PCC bereits in anderen fTUS Studien als Stimulationsareal verwendet wurde, zum anderen, weil unsere Arbeitsgruppe einschlägige Erfahrungen mit seinem Stoffwechsel hat. In der zweiten Bildgebung wird ein FDG-fPET Hirnscan durchgeführt, wobei hier gleichzeitig die Ultraschallstimulation erfolgt. Es werden zwei verschiedene Stimulationsarten untersucht, die bereits international verwendet werden. Diese sollen dann mit einer Schein-Stimulation (Abspielen eines Tones) verglichen werden. 

Das Projekt erhält seine Relevanz durch die Zusammenführung von funktioneller PET und der Neuromodulation mit fokussiertem Ultraschall. Durch den messbaren Traubenzuckerverbrauch sollen die Ultraschalleffekte erstmals objektiv nachweisbar gemacht werden. Das hat eine hohe Relevanz für die informierte Einschätzbarkeit von Ultraschalleffekten und die Entwicklung von zukünftigen Therapieansätzen bei psychischen Erkrankungen.

Das Projekt wird von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und dem Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) im Rahmen des „Disruptive Innovation - Early Career Seed Money funding programme“ gefördert (DI_2023‐110, PI: G. M. Godbersen) und ist bei der Ethikkommission der MeduniWien unter der Ethik Nr.: 1957/2023 einsehbar.

Einschlusskriterien:

  • Alter zwischen 18 und 40 Jahren
  • Rechtshändigkeit
  • Allgemeine körperliche und mentale Gesundheit

Ausschlusskriterien:

  • Schwere aktuelle oder vorherige Erkrankung
  • Andere klinisch signifikante Abweichungen bei der körperlichen, neurologischen oder laborseitigen Voruntersuchung oder im Elektrokardiogramm (EKG)
  • Kontraindikation für Magnetresonanz- oder PET-Bildgebung (z.B. Platzangst)
  • Vorhandensein metallischer Implantate (außer, wenn sie MRT-verträglich sind).
  • Einnahme von psychotropen Medikamenten innerhalb der letzten 6 Monate.
  • Aktueller oder früherer Missbrauch von Substanzen
  • aktuelle oder unmittelbar geplante Schwangerschaft oder Stillzeit

Kontakt:

z.H. Dr.med.univ. et Dr.scient.med. Godber Mathis Godbersen
Tel.: 0043 1 40400 73882
Email: neuroimaging@meduniwien.ac.at

 

Für Patient:innen mit schwersten Zwangserkrankungen ist die Tiefe Hirnstimulation eine Therapieoption. Dies betrifft vor allem jene Patient:innen, für die bisher mit allen verfügbaren psychiatrischen und psychotherapeutischen Therapiemethoden keine Besserung der Zwänge eingetreten sind. Bei der Tiefen Hirnstimulation werden in einem neurochirurgischen Eingriff zwei Elektroden in ein bestimmtes Gehirnareal platziert. Ein elektrischer Impulsgeber, ähnlich einem Herzschrittmacher, der unter dem Schlüsselbein implantiert wird, gibt über die Elektroden einen Stromimpuls ins Gehirn ab. Dadurch verändert sich die Gehirnfunktion und es kommt zu einer Reduktion der Zwänge.

Die Methode ist weltweit an vielen Zentren etabliert, behördlich zugelassen und Mittel der Wahl bei schweren Verläufen von Morbus Parkinson, Dystonie oder Zwangserkrankungen. Die Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie ist im Begriff, in Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik für Neurochirurgie am Allgemeinen Krankenhaus Wien ein für Tiefe Hirnstimulation spezialisiertes klinisches und wissenschaftliches Zentrum bei Zwangserkrankung aufzubauen. In der neuen Studie „Zuckerstoffwechsel unter Tiefer Hirnstimulation bei Zwangserkrankung“ an unserem Zentrum wird versucht, die klinische Effektivität der Tiefen Hirnstimulation zu bestätigen und den Wirkmechanismus dieser Therapiemethode mit Positronenemissionstomographie zu erforschen.

Die Einschlusskriterien für die Tiefe Hirnstimulation richten sich nach klinischen und wissenschaftlichen Kriterien, welche an die anderer Zentren in Deutschland, Belgien oder den USA angelehnt sind. Für die Tiefe Hirnstimulation bei der Zwangserkrankung sind dies demnach folgende Minimalkriterien:

  • Vorliegen einer schweren Zwangserkrankung als führende Diagnose
  • aktueller Score von 25 oder höher auf der Yale-Brown Obsessive Compulsive Scale
  • fehlendes Ansprechen auf zumindest 2 Therapieversuche mit Serotoninwiederaufnahmehemmern (SSRIs wie Sertralin, Cipralex etc.)
  • zumindest ein Therapieversuch mit einem Tricyclikum in Maximaldosierung für mindestens 10 Wochen
  • zumindest ein Augmentationsversuch mit einem Antipsychotikum, Lithium oder einem Benzodiazepin
  • zumindest eine Serie von Psychotherapie wie kognitiver Verhaltenstherapie oder
  • vergleichbaren Techniken über zumindest 20 Einheiten
  • Mindestalter: 18 Jahre

In der klinisch neurowissenschaftlichen Studie wird der Zuckerstoffwechsel des Gehirns mittels Positronenemissionstomographie gemessen und eine klinische Langzeitbehandlung durchgeführt. Selbstverständlich werden zugewiesene Patient:innen auch ohne die Kriterien für eine Tiefe Hirnstimulation nach bestem Wissen und Gewissen behandelt. Für weitere Informationen stehen wir Ihren Patient:innen und Ihnen unter den angegebenen Kontaktdaten zur Verfügung.

Kontakt:
z.H. Ap. Prof. PD DDr. Christoph Kraus
Tel.: +43 (0)1 40400-73882
Mobil: +43 664 8001662002
E-Mail: neuroimaging@meduniwien.ac.at

EK Nummer  2232/2021

Das an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Medizinischen Universität Wien für die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) routinemäßig eingesetzte Narkosemittel ist das Barbiturat Methohexital (Brevimytal® Hikma) dank seines günstigen hämodynamischen Profils und der im Vergleich zu anderen Narkotika geringeren antikonvulsiven Wirkung. Die Auswahl des Narkotikums bei der Durchführung der EKT ist essentiell, nachdem das antikonvulsive Potenzial der jeweiligen Substanz dem bei der EKT induzierten und gewünschten Krampfanfall entgegenwirkt.

Nur eine kleine Anzahl an heterogenen, randomisierten, kontrollierten Studien mit geringer Power und widersprüchlichen Ergebnissen haben bislang die Anwendung von Methohexital mit Esketamin/Ketamin verglichen und konnten keinen eindeutigen Hinweis für eine Überlegenheit von Esketamin finden, wobei es Hinweise für einen Vorteil hinsichtlich der geringen antikonvulsiven Wirkung, Kognition und Erholungszeit gibt. Esketamin ist in der Psychiatrie von besonderem Interesse, nachdem dieser NMDA-Antagonist in niedriger Dosierung antidepressiv wirksam ist und rezent in Form eines Nasensprays bei Therapie-resistenter Depression von der FDA und EMA zugelassen wurde. Man erhofft sich eine potenzierte, stimmungsverbessernde Wirkung von EKT mit Esketamin-Anästhesie, evtl. auch ein rascheres Ansprechen, also kürzere EKT-Serien. 

Zur EKT-Anästhesie werden meist die negativ inotropen (das Herz-Kreislauf-System dämpfende) Barbiturate oder Propofol eingesetzt, im Gegensatz dazu besteht unter Ketamin ein höheres Risiko für arterielle Hypertonie und Tachykardien. Dies kann problematisch sein, nachdem der Krampfanfall selbst ebenfalls mit einer autonomen Aktivierung einhergeht. Die Anwendung von einem 1:1-Gemisch von Esketamin und Propofol (nachfolgend als „Ketofol“ bezeichnet), kombiniert die Vorteile beider Substanzen (hämodynamische Stabilität dank Propofollängere Krampfdauer, kürzere Erholungszeit nach der Narkosebessere Kogition und Verstärkung des antidepressiven Effekts dank Esketamin).

Das Ziel dieser Studie ist, die Nichtunterlegenheit von Ketofol im Vergleich zu Methohexital in einer ausreichend großen Zahl nachzuweisen, um schließlich Ketofol als Standard-Narkotikum für die EKT an unserer Klinik einzuführen.

Einschlusskriterien:

  • stationäre Patient:innen
  • Alter ≥ 18 Jahre
  • ICD-11 Diagnose einer schweren uni- oder bipolaren Depression (F32.2, F32.2, F33.2, F33.3, F31.4, F31.5)
  • HAMD17 ≥ 24 (Symptomschwere)
  • Fähigkeit, die Einwilligungserklärung zu verstehen, und Bereitschaft, diese zu unterschreiben 
  • negativer Harnschwangerschaftstest
  • stabile Dosierung der laufenden antidepressiven/antipsychotischen Medikation für einen Zeitraum von mind. 7 Tagen vor der 1. EKT
  • Anästhesiologische Freigabe für Elektrokonvulsionstherapie (ASA ≤ 3)

Ausschlusskriterien:

  • schwere somatische oder neurologische Erkrankung (insbesondere aktuelle oder vorangehende Episode intrakranieller Hypertonie, unkontrollierte arterielle Hypertonie, Blutungen oder Aneurysmen, rezenter Myokardinfarkt <3 Monate)
  • aktuelle oder frühere schizophrene oder schizoaffektive Störung
  • EKT in der Vergangenheit
  • klinisch relevante Abweichungen in der Laboruntersuchung oder der physikalischen Untersuchung
  • Schwangerschaft, Stillen
  • bekannte Allergie auf Esketamin, Propofol oder Methohexital (oder deren Bestandteile)

Kontakt:
z.H. Assoc.Prof.in PDin DDr.in Pia Baldinger-Melich
Tel.: +43 (0)1 40400-35370

EK Nummer 1793/2020, FWF Projektnummer KLI 1098-B

Seit ihrem ersten klinischen Einsatz vor über 80 Jahren wurde eine Vielzahl an präklinischen und klinischen Studien durchgeführt, um die Wirkmechanismen der Elektrokonvulsionstherapie (EKT) zu erforschen. Die neurobiologischen Mechanismen, die der EKT zugrunde liegen sind jedoch nach wie vor weitgehend unklar.

Obwohl die EKT wohl die effektivste antidepressive Therapieoption mit Anprechraten von 60-80% repräsentiert, sind Kliniker:innen nach wie vor nicht in Lage, eine Vorhersage des klinischen Ansprechens auf die EKT zu machen. Aufgrund gefürchteter kognitiver Nebenwirkungen von Seiten der Patient:innen und einer zu seltenen Anwendung der EKT als Therapieoption von Seiten der Kliniker:innen (aufgrund von Unwissen, mangelnder Schulung und der kontroversen öffentlichen Darstellung der Behandlung) ist jedoch eine klare, individualisierte, klinische Indikationsstellung essentiell, um schwer kranken oder psychopharmakaresistenten Patient:innen eine in manchen Fällen sogar lebensrettende Therapie zukommen zu lassen.

In den vergangenen Jahren wurden einige vielversprechende, auf neuronaler Bildgebung-basierte, Marker für das Ansprechen auf die EKT erforscht. So wurde beispielsweise mittels struktureller Magnetresonanztomographie (MRT) festgestellt, dass ein höheres Volumen des anterioren zingulären Kortex (ACC) und geringeres Volumen des Hippocampus vor EKT mit einem besseren Ansprechen auf die Therapie vergesellschaftet ist. Auch Veränderungen in der funktionellen Konnektivität, gemessen mittels resting-state funktioneller MRT (rsfMRT), von Schlüsselregionen, die in der Entstehung der Depression eine Rolle spielen, wie der ACC oder der dorsolaterale präfrontale Kortex (DLPFC), konnten mit dem Therapieansprechen nach EKT korreliert werden.

Außerdem wurden auch klinische Parameter (wie Alter, Chronizität der Depression, psychotische vs. nicht psychotische Depression etc.), Biomarker aus dem Serum (z.B. TNF-alpha, Brain-derived-neurotrophic factor (BDNF)) und Liquor (Amyloid-beta, Tau) sowie genetische Marker (Einzelnukleotidpolymorphismen (single-nucleotide-polymorphism, SNP) aus dem BDNF und vascular endothelial growth factor (VEGF) Gen) mit dem Therapieansprechen auf EKT in Zusammenhang gebracht. Jedoch finden sich in der Literatur jeweils geringe Fallzahlen, fehlende Replikationsstudien oder multimodale Ansätze, welche diese potenziellen Marker für das Ansprechen auf mehreren Ebenen kombinieren.

Ziel dieser Studie ist es daher, prädiktive Marker für das Anprechen auf EKT durch die Kombination von multimodaler Bildgebung mit MRT einerseits sowie der Untersuchung von Serum- und Liquor-basierten Biomarkern andererseits in einer Stichprobe von 30 depressiven Patient:innen, die sich routinemäßig einer EKT Serie unterziehen, zu identifizieren.

Einschlusskriterien: 

  • männlich oder weiblich
  • Alter zwischen 18 und 60 Jahren
  • ICD-10 Diagnose eine schwere unipolaren Depression (ICD-10: F32.2, F32.3; F33.2, F33.3) 
  • Eine Gesamtpunktzahl > 23 im 17-item HAM-D
  • physische Gesundheit
  • Unterschriebene Einwilligungserklärung
  • Negatives Drogenscreening im Harn und negativer Schwangerschaftstest (Frauen) bei Einschluss
  • Konstante Einnahme der Psychopharmaka über mindestens 10 Tage vor Einschluss
  • Anäthesiologische Freigabe für die EKT

Ausschlusskriterien

  • Schwere neurologische oder internistische Erkrankung
  • Gegenwärtige komorbide psychiatrische Erkrankung (inkl. bipolare Störung) und frühere Erkrankung aus dem schizophrenen Formenkreis
  • Klinisch relevante pathologische Befunde in der physikalischen Untersuchung oder in der Laboruntersuchung
  • Gegenwärtiger Substanzmissbrauch oder Substanzabhängigkeit
  • Metallische Implantate (wegen MRT)
  • Kontraindikation zur Lumbalpunktion (erhöhter intrakranieller Druck, auffälliger Gerinnungsstatus, Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten, Trauma etc.)

Kontakt:
z.H. Assoc.Prof.in PDin DDr.in Pia Baldinger-Melich
Tel.: +43 (0)1 40400-35370

Klinische Prüfung der Wirksamkeit des digitalen Selbsthilfeprogramms edupression.com® im Rahmen einer randomisierten, kontrollierten klinischen Studie bei leicht- bis mittelgradig unipolar depressiven PatientInnen

EK Nr.: 2471/2020

Teilnehmer:innen an Studie gesucht 

Gesucht werden Frauen und Männer im Alter von 18 bis 65 Jahren, welche derzeit unter einer Depression leiden. Die Studienteilnahme kann dabei mit oder ohne bereits begonnene Depressionstherapie erfolgen. In dieser wissenschaftlichen Studie wird die Effizienz des Selbsthilfe-Programms edupression.com® zur Behandlung depressiver Symptome geprüft. Dies soll zur weiteren Verbesserung von Gesundheits-Apps führen. 

Das Programm edupression.com® beruht auf zwei Wirkprinzipien

  1. Psychoedukation: Lerninhalte, Quiz und Übungen werden interaktiv und multimedial vermittelt. Dies soll die Fähigkeit zur Selbsthilfe stärken. 
  2. Stimmungsdiagramm: Einflüsse auf die Stimmung werden erfasst und übersichtlich dargestellt. Dies verbessert das Verständnis von Veränderungen und Zusammenhängen, auch um besser darüber zu sprechen. 

Im Rahmen der Studie erhalten Sie einen 6-monatigen kostenfreien Vollzugang zu edupression.com®. 

Wenn Sie Interesse haben, mit Ihrer Teilnahme moderne Forschung im Bereich Depression zu unterstützen, kontaktieren Sie das Forschungsteam für ein unverbindliches und beratendes Telefongespräch.

Kontakt:
z.H. Assoc. Prof. PD Dr. Lukas Pezawas
Tel.: +43 (0)1 40400-35470
E-Mail: neuroimaging@meduniwien.ac.at

Ketamin ist ein seit den 1970er Jahren zugelassenes und bewährtes Narkosemittel und zählt zu einem wichtigen und vielseitigen Medikament. Basierend auf Vorergebnissen in Tierstudien wurde seit dem Jahr 2000 für subanästhetische Dosen Ketamin auch eine antidepressive Wirkung gefunden. Diese tritt, im Vergleich zu bisherigen Antidepressiva, sehr rasch, also bereits nach ca. 24 Stunden ein. Mit wiederholten Ketamingaben kann demnach ein rasch einsetzender und andauernder antidepressiver Effekt erzielt werden.

Da ca. 30% alle Patient:innen mit Zwangsstörung auch an einer schweren depressiven Symptomatik leiden, wurde Ketamin bisher bei zwei klinischen Studien auch gegen die Zwangsstörung versucht. Eine Studie erzielte rasche und ca. eine Woche anhaltende positive Effekte gegen Zwänge. Das Zentrum in Stanford hat mittlerweile eine Replikation der Studie durchgeführt, die Ergebnisse sind noch ausständig. Eine andere Studie fand keinerlei Wirkung, wenngleich bei einer nur sehr geringen Anzahl an Studienteilnehmer:innen.

Aufgrund dieser Ergebnisse führen wir an unserem Zentrum eine weitere klinische Studie zur Wirksamkeit von Ketamin bei Zwangsstörung durch. Es handelt sich hierbei um eine randomisierte, doppelblinde Studie mit der Vergleichssubstanz Midazolam in einem sogenannten ‚Cross-over-Design‘. Das heißt, man bekommt einmal eine Infusion Ketamin und bei der zweiten Visite Midazolam in doppelblinder Reihenfolge. Die Überprüfung der Wirksamkeit erfolgt nach der Infusion mit Fragebögen. Zusätzlich findet am Tag nach der Medikationsgabe ein Stresstest mit Messungen von Cortisol statt.

Niedrig dosiertes Ketamin ist üblicherweise gut verträglich. Als häufigste Nebenwirkungen treten Dissoziation, d.h. Veränderungen der Wahrnehmung auf. Auch kann es zu Blutdruckanstieg und Übelkeit kommen. Diese sind innerhalb 90 min nach der Gabe reversibel. Schweren Maschinen bzw. Fahrzeuge sollten erst nach ausreichend Schlaf am nächsten Tag gelenkt werden.

Kriterien für die Teilnahme an dieser Studie

  • Mindestalter: 18 Jahre
  • zumindest eine vorhergehende Behandlung für die Zwangsstörung
  • die Zwangsstörung muss die führende Diagnose sein
  • ein YBOCS-Score von mindestens 16 oder höher

Falls sich im Rahmen der Studie herausstellt, dass eine Ketaminbehandlung bei Ihnen wirksam ist, kann eine weitere Behandlung in einem kontrollierten Setting an unserer Klinik erfolgen.

Kontakt:
z.H. Ap. Prof. PD DDr. Christoph Kraus
Tel.: +43 (0)1 40400-73882
Mobil: +43 664 8001662002
E-Mail: neuroimaging@meduniwien.ac.at


Phasen klinischer Arzneimittelprüfungen

Phase I–IV

Unter einer Klinischen Studie oder Prüfung versteht man eine definierte, wissenschaftliche Untersuchung zu Wirkung und Sicherheit eines Medikamentes, einer neuen Intervention oder eines neuen Medizinprodukts. Je nach Entwicklungsstand eines Medikamentes unterscheidet man die Phasen I bis IV.

Details zu den Phasen klinischer Arzneimittelprüfungen