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Stationäre Behandlung

Prinzipiell stehen für Patient:innen an den Bettenstationen unserer Abteilung 2-Bett- und 4-Bett-Zimmer zur Verfügung. Beim jeweiligen Therapieangebot an den Stationen werden die biologischen, psychologischen und sozialen Aspekte der jeweiligen Erkrankung berücksichtigt, um so ein individuell zugeschnittenes Behandlungskonzept anbieten zu können und unsere Patient:innen nach den aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu behandeln.

An der allgemeinen Bettenstation 04B stehen 17 Betten zur Behandlung von Patient:innen mit sämtlichen psychischen Erkrankungen  zur Verfügung. Diese umfassen mitunter affektive Störungen, wie z.B. Depressionen oder die bipolare Affektive Störung, Angststörungen, Erkrankungen des schizophrenen Formenkreises, Zwangsstörungen, Suchterkrankungen, Essstörungen, Schlafstörungen, Persönlichkeitsstörungen, somatoforme Störungen und alterspsychiatrische Erkrankungen.

Die Station bietet eine ganzheitliche Behandlung im Sinne des biopsychosoziokulturellen Krankheitsmodells an. Die Behandlung umfasst grundsätzlich alle wissenschaftlich evaluierten Therapieformen wie Pharmakotherapie und Psychotherapie, aber auch soziotherapeutische Maßnahmen, Physiotherapie und Ergotherapie, die in die Tagesstruktur der Stationen eingebettet sind. Bei Therapieresistenz ist weiters die Gabe des neuen Antidepressivums Ketamin möglich genauso wie eine Behandlung mit Elektrokrampftherapie (EKT). Komorbide körperliche Erkrankungen können in Kooperation mit den anderen Universitätskliniken des Universitätsklinikums AKH-Wien abgeklärt und einer Therapie zugeführt werden.

Es besteht die Möglichkeit, sich sowohl auf Allgemeinklasse als auch auf Sonderklasse aufnehmen zu lassen. Auch internationale Patient:innen können nach Rücksprache stationär aufgenommen werden.

Zuweisungen:

  • Patient:innen aus unseren Ambulanzen
  • Zuweisungen stationärer oder amblanter Patient:innen durch eine:n Facharzt:in, am Besten mit vorbereiteten Befunden und Terminabklärung telefonisch unter der Stationsklappe

An der psychiatrischen Intermediate Care (IMC) Station 04C gibt es acht Behandlungspositionen. Diese sind mit modernsten technischen Überwachungsmöglichkeiten ausgestattet, um die Vitalparameter der zu betreuenden Patient:innen (Herz-/Kreislauffunktionen, Atmung) stets kontrollieren und im Bedarfsfall eingreifen zu können. Betreut werden Patient:innen mit akuten, sehr schweren oder komplexen (kombinierten) psychischen Erkrankungen oder Kranke, die gleichzeitig an schwerwiegenden körperlichen Störungen leiden. Die Station legt einen besonders hohen Wert auf die professionelle, multidisziplinäre Versorgung dieser Patient:innen, die einen hohen medizinischen und pflegerischen Beutreuungsaufwand benötigen. Eine maschinelle Beatmung wird an der IMC-Station 04C nicht durchgeführt.

Die meist multimorbiden Patient:innen mit besonders hohem Pflegebedarf können dank eines erhöhten Pflegeschlüssels (2,4 Pflegepersonen pro Patient:in pro 24h) von psychiatrischen DGKPs mit zusätzlicher IMC-Ausbildung versorgt werden. Aufgrund der Expertise des Teams in der Behandlung multimorbider Patient:innen mit psychiatrischen Erkrankungen oder Symptomen erfolgt die Zuweisung an die IMC-Station 04C von einer Vielzahl an Kliniken, darunter von den Universitätskliniken für Notfallmedizin, Neurologie, Unfallchirurgie oder von anderen chirurgischen und internistischen Kliniken des Universitätsklinikums AKH Wien (z.B. bei akuten organisch bedingten Psychosen (Delirien), nach Suizidversuchen oder nach Intoxikationen). Weiters werden auch Patient:innen von anderen psychiatrischen Stationen des Universitätsklinikums AKH Wien bzw. von psychiatrischen (aber u.a. auch internistischen oder chirurgischen) Abteilungen anderer Kliniken in Wien und Niederösterreich übernommen, die eine psychiatrische IMC-Station benötigen.  Auch für extrem untergewichtige Patient:innen mit Essstörungen (Anorexia nervosa) gibt es eine Spezialisierung.

Innerhalb aller Patient:innengruppen kommt bei aktuell nicht gegebener Einwilligungsfähigkeit bei einer dringend notwendigen psychiatrischen Behandlung das Unterbringungsgesetz zur Anwendung.

Stationsleitung 04C

Kliniken am Südgarten, Ebene 04

Die Station 04 D ist spezialisiert auf die Behandlung von Menschen mit chronischen psychischen Erkrankungen. Der Schwerpunkt der Expertise der Station liegt bei Erkrankungen mit Psychosen (z.B. Schizophrenie, schizoaffektive Störung), affektiven Erkrankungen (unipolare oder bipolare Depression), sowie Zwangserkrankungen und Tic-Erkrankungen wie dem Tourette Syndrom.

Die Behandlung an der Station 04D erfolgt in einem stationsübergreifenden erfahrenen multiprofessionellen Team im Rahmen eines biopsychosoziokulturellen Krankheitsverständnis. Ebenfalls kommt das Bezugspflegemodell zur Anwendung, d.h. ein individuelles Bezugsteam bestehend aus behandelnder Ärztin/behandelndem Arzt und Bezugspflegekraft. Als wichtige Aufgabe der Stationsarbeit steht der Focus auf eine Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen mit schweren Krankheitsverläufen, für die bisherige Behandlungen kaum oder nur wenig Besserung gebracht haben. Dabei werden Ursachen für bisher ausbleibende fehlende Genesung auf bestehende Therapien gesucht. Gemeinsam mit Patient:innen und gegebenenfalls Angehörigen wird versucht diese Gründe systematisch zu minimieren.

Außerdem findet, in Zusammenarbeit mit der Ambulanz für Zwangserkrankungen, Tourette Syndrom und Tics, an der Station 04D eine weiterführende stationäre Diagnostik und Therapie statt. Insbesondere Therapien wie die Tiefe Hirnstimulation werden hierbei evaluiert und gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik für Neurochirurgie durchgeführt.

Des Weiteren bietet die Station in Zusammenhang mit der Ambulanz für Affektive Erkrankungen und ADHS die Abklärung und Durchführung antidepressiver Vagusnervstimulation bei Depression an. Dies findet ebenfalls in enger Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik für Neurochirurgie statt.

Zuweisungen:

  • Patient:innen aus unseren Ambulanzen
  • Zuweisungen stationärer oder amblanter Patient:innen durch eine:n Facharzt:in, am Besten mit vorbereiteten Befunden und Terminabklärung telefonisch unter der Stationsklappe

Die Station 06A ist eine Akutstation, auf der alle psychiatrischen Probleme und Erkrankungen behandelt werden. Dadurch können wir eine umfassende diagnostische Abklärung durchführen und Patient:innen, die mehrere psychiatrische, neurologische und auch internistische Diagnosen haben, gut und gezielt therapieren. Dabei kommt eine medikamentöse Behandlung in Verbindung mit psychotherapeutischen Gesprächen zur Anwendung. Jede Patientin und jeder Patient bekommt eine Bezugspflegeperson und eine:n Bezugsärztin- oder -arzt zur Seite gestellt.

Zusätzlich gibt es die Möglichkeit an Ergotherapie, Einzel- und Gruppenphysiotherapie, Entspannungstherapie, Diätberatung und kognitivem Training teilzunehmen.

Wir möchten in der Folge einige unserer Angebote vorstellen. Es handelt sich hierbei um Leistungen, die in anderen Krankenhäusern und therapeutischen Einrichtungen meist nicht angeboten werden.  

Genetische Untersuchungen:
Krankheit ist nicht gleich Krankheit und Alter, Geschlecht oder Lebensstil bestimmen mit, wie ein Medikament wirkt. Patient:innen werden deshalb genau untersucht: zum Beispiel ihre Biomarker, wie Gene, Gewebe oder Blut. Erst für wenige Medikamente wird heute genauer bestimmt, ob einzelne Menschen von diesen wirklich profitieren. Es sind vor allem Krebsmedikamente, für die ein genetischer Test oder eine Gewebeprobe eines Tumors vorgeschrieben oder empfohlen werden. In der Psychiatrie können wir genetische Untersuchungen durchführen, die Rückschlüsse erlauben, ob bestimmte Psychopharmaka rasch oder langsam verstoffwechselt werden. Wenn jemand aufgrund einer genetischen Besonderheit ein bestimmtes Medikament zu rasch abbaut, kann unter Umständen kein wirksamer Blutspiegel (und damit keine ausreichende Wirkkonzentration im Gehirn) aufgebaut werden. Wenn jemand ein Medikament zu langsam abbaut, werden Nebenwirkungen häufiger sein. Die Medikamentendosis sollte dann individuell erhöht oder erniedrigt werden, beziehungsweise würden wir auch auf ein Medikament wechseln, das auf andere Weise vom Körper abgebaut wird.

Ketamintherapie:
Ketamin wurde ursprünglich als Narkotikum eingesetzt. Mittlerweile ist erwiesen, dass Ketamin bereits nach einmaliger Gabe zu einer bemerkenswerten Stimmungsaufhellung bei depressiven Patient:innen führen kann. Die Behandlung mit Ketamin muss wiederholt durchgeführt werden um den antidepressiven Effekt aufrecht zu erhalten und zu verfestigen. Da das Ansprechen auf herkömmliche Antidepressiva oft erst nach Wochen einsetzt, kann mit Ketamin das Warten auf eine Besserung entscheidend verkürzt werden. Besonders bei Menschen mit schwer behandelbaren, therapieresistenten Depressionen stellt Ketamin eine eminent wichtige Therapiemöglichkeit dar. Wir prüfen aber auch die Wirksamkeit von Ketamin bei anderen psychiatrischen Problemen. Nähere Informationen zu unseren Angeboten und diesbezüglichen Forschungsprogrammen können gerne telefonisch unter der Stationsklappe erfragt werden.

Elektrokonvulsionstherapie:
Die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) ist in ihrer antidepressiven Wirksamkeit unerreicht. Zahlreiche Studien zeigen, dass Patient:innen, die nicht oder nur unzureichend auf antidepressive Medikamente ansprechen, eine etwa 70-prozentige Chance haben von einer EKT zu profitieren. Die EKT kann auch bei anderen psychiatrischen und neurologischen Krankheitsbildern erfolgreich eingesetzt werden.  Für Personen, die gut auf EKT angesprochen haben, können wir auch sogenannte Erhaltungs-EKT Behandlungen anbieten. Nähere Informationen können gerne unter der Stationsklappe eingeholt werden.

Zuweisungen:

  • Patient:innen aus unseren Ambulanzen
  • Zuweisungen stationärer oder amblanter Patient:innen durch eine:n Facharzt:in, am Besten mit vorbereiteten Befunden und Terminabklärung telefonisch unter der Stationsklappe